Review

"Born to fight"- thailändische Kinokunst!

Schon bei der Menü-Hintergrundmusik der DVD wird klar, wohin die Reise geht: ins ACTIONLAND.

Der Polizist Daew (Don Chupong), Nachname tut nichts zur Sache, fährt mit seiner Schwester zum Austeilen von Spenden in die Provinz.
Da sein Partner kurz zuvor bei einem Einsatz umkam, ist er ein wenig schwermütig und so entschließt er sich, nachdem er sich mit drei Bier ins Nirvana gesoffen hat, für diese selbstlose Tat.
Also, nichts wie los! Moment, die Schwester muss noch eben in den Adidas-Sportanzug schlüpfen, damit man gleich erkennt: Hier handelt es sich um eine Sportlerin. Genau wie alle anderen, die die drei Streifen tragen.
Hütet euch, Bösewichte, vor Thais in diesen Sportanzügen!
Doch, oweh, diese Schurken hat niemand gewarnt und so fallen sie in das die Spenden empfangene Dorf ein und nehmen sämtliche Leute als Geiseln.
Der Anführer ist ein böser Mann, was man an der bösen Narbe auf seiner Wange auch sogleich erkennt.
Nachdem klar wird, dass er und seine finsteren Gefolgsleute nicht gekommen sind, um eine Runde Rattanfußball zu spielen, ersinnt Daew eine List. Nach Ausarbeitung eines uglaublich komplexen Befreiungsplan, der an Dr. Mabuses Genie in der Ausarbeitung von Superplänen fast heranreicht, wendet er sich an die Mitgefangenen.
Doch die sind schwer zu überzeugen. Seine ergreifende Ansprache: "Lasst uns kämpfen!" kommt erstmal nicht so gut an. Lasst uns erstmal gemeinsam die Nationalhymne singen, danach kann man beruhigter sterben, denken sich wohl die Geiseln.
Äh, wie war nochmal der Plan? Achso, kämpfen.

Als gelernter Polizist kann Daew nun endlich schöne 3d-shooter-action zeigen, die Sportlerfreunde machen sich hingegen mit leichten Übungen langsam warm. Ein weiteres Don`t für angehende Schurken:
Kämpft nicht auf einem Schwebebalken gegen eine Turnerin!

Der Kampf neigt sich dem Ende zu und um noch einmal, für eine letzte Anstrengung, die letzten Kräfte zu mobilisieren, wird die Flagge aufgefangen bevor sie auf den staubigen Boden sinkt, und mit pathetischer Miene bis zum Filmende geschwenkt. Zum Glück hält sie der Fußballer, der kämpft nämlich nur mit seinen Füßen.
Und auch unser Held benötigt für den finalen Endkampf seine gesamte Energie: Sein Stirnband muss er sich unbedingt noch umbinden, das Gehirn muss schlieslich festgezurrt sein, damit die Gedanken nicht davonfliegen und er seinen Plan vergisst. Äh, gegen wen geht nochmal der Endkampf, welche Stadt muss ich retten, was mach ich nochmal hier?

Nachdem man sich nun eine Träne, wegen des herzzerreisenden Abschieds am Ende des Films, verstohlen aus den Augenwinkeln gewischt hat, wobei die Anzahl der winkenden Dorfbewohner noch überraschend groß ausfällt, kann man noch einmal richtig staunen, und sich amüsieren:

Im Abspann wird der Dreh der Stunts gezeigt. Und die sind einfach unglaublich! Die hauen sich wirklich! Die brechen sich wirklich die Knochen! Und der Feuerlöscher musste auch noch schnell gemietet werden, nachdem der brennende Stuntman schon auf dem Boden zappelt!
Soviel Durchgeknalltheit verdient einige Extrawertungspunkte.

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