Donald der Page (1942)

Hotelpagen haben es nicht leicht. Tag für Tag müssen sie sich alles mögliche von den dreisten, unfreundlichen und unzufriedenen Gästen gefallen lassen, egal wie viel Verständnis sie auch zeigen oder wie gut sie ihren Job machen. Das muss auch Donald feststellen als er eines Tages anfängt in einem Hotel zu arbeiten. Pegleg Pete und sein fieser Sohn checken ein und die Ente muss sich von nun an mit Pegleg Pete Jr. rumschlagen. Der spielt Donald einem Streich nach dem anderen. Er lässt ihn beispielsweise splitterfasernackt auf dem Flur stehen und macht sich mit seinen Klamotten auf und davon. Der arme Donald weiß gar nicht wie ihm geschieht oder was er dagegen machen soll, vor allem da ihm sein Chef vorher ja noch eingetrichtert hat das die Gäste immer recht haben. Wie heißt es doch so schön: Der Kunde ist König.

Ein Hotelpage kann der liebste und netteste Mensch der Welt sein, doch wenn man jeden Tag immer und überall einstecken muss hat man irgendwann die Schnauze voll und dann platzt einem der Kragen. Ein Beispiel dafür ist Sven aus "Fear and Loathing in Las Vegas". Ein mies gelaunter Polizeichef von Michigan besteht darauf das er einem Reservierung im Flamingo hat, allerdings steht er nur auf der Warteliste. Sven bleibt ganz ruhig und erklärt dem Gesetzeshüter das er nun eine Reservierung in einem anderen Hotel habe und fragt freundlich ob er ihm ein Taxi rufen solle, worauf der Polizeichef ihn beleidigt, obwohl er eigentlich gar keinen Grund dafür hat. Sven macht nur seinen Job. Solche schlecht gelaunten Typen muss er jeden Tag aufs Neue über sich ergehen lassen und darf sich alles mögliche von ihnen gefallen lassen. Etwas dagegen tun kann er nicht, schließlich wird er ja dafür bezahlt. Es heißt Augen zu und durch, nur leider kann man irgendwann nicht mehr die Augen schließen. Wenn man immerzu den ganzen Frust abgekommt staut sich eine Menge an und dann will man irgendwann selbst seinen Frust rauslassen. Das kostet einem dann vermutlich den Job, aber ich denke das ist einem in dem Moment egal.

Donald Duck ist nicht der Hellste, aber eins muss man ihm lassen: Den Job als Hotelpage macht er gar nicht schlecht. Da er jedoch die ganze Zeit von Pegleg Pete Jr. getriezt und "misshandelt" wird wundert es nicht das auch die berühmteste Ente der Filmgeschichte irgendwann die Pappe auf hat und sich zur Wehr setzt. Zu aller erst muss er allerdings eine Menge über sich ergehen lassen. Das sorgt natürlich für nette Unterhaltung, wenn auch nicht für so viel gute Laune wie beispielsweise Donalds Kreuzfahrt mit seinen drei Neffen Tick, Trick und Track ("Donald auf großer Fahrt") oder sein Kampf mit offenen Jalousien und tropfenden Wasserhähnen in "Donald und der Wasserhahn".