Review

Liebhaber von Giallos dürften vor Freude die Tränen gekommen sein, als sie diesen neuen Eintrag in eben dieses Filmgenre 2005 wahr genommen haben. Und tatsächlich kann "Eyes Of Crystal" so manchen Retrofreund erfreuen. Grundstimmung, Kameraperspektiven und Storyaufbau kommen schon durchaus an einige Klassiker des Genres heran, auch wenn der sleazige Charakter eines 70er Jahre Giallos nicht erreicht wird bzw. werden kann. Die Morde sind teilweise recht fies dargestellt, allerdings auch nicht vergleichbar mit Argentos Zelebrationen verschiedener Todesarten, wie z. B. in "Opera" erlebt. Auch der Score ist passend eingesetzt und das Hauptthema geht schon in eine intensive, fast schon etwas nervenaufreibende Richtung, das zwar auch hier nicht an die Werke von Goblin heran reicht, aber auf alle Fälle besser ist als so manches neumodische Gedudel.
Wie bei Giallos üblich kann die Geschichte alleine nicht voll punkten: Viel zu viele Stränge laufen ins Leere und sind damit für die Entwicklung der Story überflüssig bis hinderlich, weil sie das Grundverständnis erschweren. Dadurch fällt auch insgesamt die Lauflänge mit 107 Minuten etwas länger aus als nötig. Auf knapp 90 Minuten gestrafft hätte die Qualität des Streifens vielleicht sogar gesteigert werden können.

Insgesamt aber bleibt "Eyes Of Crystal" ein erfreulicher Lichtblick im Dunkeln des leider fast eingegangenen italienischen Genrekinos, das man als Fan dieser Kost auf alle Fälle goutieren sollte.

Details
Ähnliche Filme