Dead like me Season 1
Don’t fear the Reaper sangen Blue Oyster Cult. Hier sieht man, warum. Irgendwie ist der Tod halt auch nur ein Mensch. Als die Serie rauskam, war sie so eine Art Geheimtipp – und ich verstehe warum. George ist ein junges Mädchen, das versucht, einen Platz in ihrem Leben zu finden. Die Beziehung ihrer Eltern steht kurz vor dem Zusammenbruch, ihre kleine Schwester ist unsichtbar für sie, Freunde hat sie nicht, ihr neuer Job ist todlangweilig. Dann tut die Serie etwas, das doch recht ungewöhnlich ist – sie tötet ihre Hauptfigur nach etwa 10 Minuten, auf die denkbar lächerlichste Art und Weise – sie wird von einem Toilettensitz der Raumstation MIR erschlagen. Da das aber sehr kurzlebig für eine Serie wäre, kommt sie zurück, als Reaper, also Seelensammlerin. Das ist allerdings weniger cool, als man glaubt. Informationen über das Leben nach dem Tod gibt es keine, nur Post-It-Zettel mit Orten, Namen und Uhrzeiten, welche Seelen es zu ernten gilt. Und da auch Tote irgendwie wohnen und essen müssen (was passiert, wenn sie es nicht tun, wird nicht geklärt), sucht sie ihren alten Job wieder. Ihre Familie muss mittlerweile mit ihrem Tod klar kommen, was vor allem ihrer Schwester schwer fällt.
Die Serie folgt also George, ihrer Familie, ihren Mitseelensammlern und ihren Kollegen und tut dies mit tiefschwarzem, teilweise garstigem Humor, aber auch mit einer Menge Herz. Alle Figuren haben dabei einen ziemlichen Schlag weg. George selbst ist herrlich negativ und sozial gehemmt, ihre Reaperkollegen haben sich so sehr mit ihrer Existenz abgefunden, dass sie die Absurdität im Gegensatz zum Zuschauer gar nicht mehr wahrnehmen, und was der Bürojob aus ihren „normalen“ Kollegen gemacht, ist auch zum Brüllen komisch. Während George also brav Seelen sammelt (welche Wahl hat sie?) lernt sie ironischerweise das Leben neu schätzen und beginnt, Beziehungen aufzubauen. Ihr dabei zuzuschauen ist spannend und immer wieder lustig.
Die 14 Folgen der ersten Staffel sind auf jeden Fall durchgängig gelungen und ein Riesenspaß.