Mit Tibor Takács (Hardcover, Viper - Ein Ex - Cop räumt auf) nimmt ein bekannter B-Regisseur auf dem Regiestuhl platz. Takács bringt genügend Erfahrung im Genre mit, so reicht es bei "Mosquito Man" sogar für ein paar gruselige Sequenzen. Und auch sonst zählt diese Produktion, zu den besseren Horrorwerken der Nu Image Schmiede. Vielleicht auch dank Drehbuchautor Michael Hurst (Pumpkinhead - Blutfehde, The Darkroom) der auch für das Screenplay zu "Ninja" verantwortlich ist.
Es herrscht Panik in der Stadt, denn ein mutiertes Virus fordert erste Menschenopfer. Doch Dr. Michaels (Jay Benedict) und seine Kollegin Dr. Jennifer Allen (Musetta Vander) haben das Gegenmittel bereits ausfindig gemacht. Genmanipulierte Mosquitos sollen das Problem lösen. Michaels bekommt für Experimente den Massenmörder Ray Erikson (Matt Jordan), doch der büchst im Labor aus. Bei einer Explosion wird Ray mit einer Flüssigkeit besprüht, die ihn schnell mutieren lässt. Er verwandelt sich in einen Riesenmosquito und sein Blutdurst ist enorm. Lt. Thomas Randell (Corin Nemec) soll das Killerinsekt stoppen.
Wer denkt da nicht an "Die Fliege", als puren Abklatsch würde ich "Mosquito Man" aber nicht bezeichnen. So wird hier ein Massenmörder mit einer bläulichen Flüssigkeit bespritzt, auch Jennifer Allen bekommt ein wenig davon ab. Doch Ray Erikson ist auch ein fieses Subjekt. Nachdem ihn Thomas dingfest gemacht hat, bekam er lebenslänglich. Es stellt sich nur die Frage, wie es Dr. Michaels möglich war, einen Gefangenen für Experimente zu bekommen. Daher ist die Story arg weit hergeholt. Auf jeden Fall kann Erikson im Labor entkommen, schießt seine Bewacher über den Haufen, tötet auch Jennifers Kollegin, und durch den Schusswechsel kommt es zur Explosion. Trotz seiner Verletzungen kann Ray entkommen, doch er mutiert sehr schnell.
Man hat sich hier immerhin die Mühe gemacht, einen Stuntman in ein Gummikostüm zu stecken. Der Riesenmosquito sieht nicht sonderlich furchteinflößend aus, mit schnellen Bewegungen hat er auch ein Problem, doch besser als jedes CGI-Monster. Einige Animatonen müssen wir über uns ergehen lassen, zum Beispiel wenn das Monster fliegt, bei der Verwandlung, bei einigen Morden und auch die Explosion im Finale sieht nicht so toll aus. Vor Stock Footage bleiben wir diesmal größtenteils verschont und die Kulisse bietet genügend Abwechslung. So spielt sich das Geschehen im Labor, in einem Krankenhaus, oder auch in der Kanalisation ab. Sogar ein wenig düster kommen die Sets daher, ein spannungsfördernder Score fehlt allerdings.
Doch Takács macht ordentlich Tempo und schon nach zehn Minuten ist die Jagd auf Ray eröffnet. Es folgen viele blutige Morde, Shootouts und Verfolgungsjagden, fast Non Stop. Nur die Lovestory zwischen Thomas und Jennifer bremst das Geschehen aus, desweiteren verwandelt sich auch Jennifer in einen Mosquito, jedoch wesentlich langsamer als Ray. Der geht weiter seiner Lieblingsbeschäftigung nach und treibt den Bodycount extrem schnell nach oben. Mit seinem spitzen Saugrüssel spießt er seine Opfer auf, mit seinen Klauen schlägt er sogar ganze Köpfe ab. Viele Goreeffekte sind handmade und sehen sogar professionel aus, sind für eine FSK 16 Freigabe auch ganz schön heftig. Die Shootouts sind ein wenig lahm und lassen eine gute Choreographie vermissen. Jedoch ist der Munitionsverbrauch recht hoch. Die Jagden durch die Kanalisation sind sogar ein wenig spannend, nur das Finale enttäuscht.
Desweiteren ist die Jagd nach Ray sehr vorhersehbar, die Charaktere bleiben blass, dienen nur als Kanonenfutter. Vielleicht ist Corin Nemec (Drop Zone, Shadow Hours) nicht gerade die Idealbesetzung, obwohl seine Performance ausreicht. Mit ein paar Gesichtsausdrücken mehr wäre er gut beraten. Die gebürtige Südafrikanerin Musetta Vander (Wild Wild West, Metal Beast) dagegen, agiert locker auf überdurchschnittlichem Niveau. Bei ihrer Verwandlung hat die Maske wirklich gute Arbeit geleistet. Matt Jordan gibt den Fiesling ganz ordentlich, hat aber kaum Screentime, denn sein Charakter Ray hat sich sehr schnell verwandelt.
Unterhaltsam ist "Mosquito Man" allemal, storytechnisch sollte man allerdings nicht viel erwarten. Die Goreeffekte können sich größtenteils sehen lassen, CGI kommt nur in Maßen zum Einsatz, Spannung lässt der Film leider vermissen. Doch Nu Image hat schon wesentlich schlechteres verzapft.