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Sergeant Jake Roenick (Ethan Hawke), der bei einem fehlgeschlagenen Undercover-Einsatz sein ganzes Team verlor und seitdem Alkohol-Probleme hat und sich einer Psychologin anvertrauen musste, verwaltet das Polizeirevier 13, in dem nicht allzu viel los ist, außer hier und da mal ein paar Kleinkriminelle wegzusperren.
Silvester 2004 - Das 13. Revier soll geschlossen werden, Roenick und die übrig gebliebenen Polizisten packen die letzten Kartons zusammen und wollen diese Nacht zusammen an ihrer alten Arbeitsstätte feiern. Leider verläuft diese Silvesternacht ganz und gar nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben - Copkiller  Bishop (Laurence Fishburne) ist am selbigen Tag der Polizei ins Netz gegangen und soll mit einem Gefangenentransport ins Staatsgefängnis verlegt werden. Leider gerät der Bus in einen tobenden Schneesturm und wird ins nahe gelegene 13. Revier umgeleitet. Auch Roenick´s Psychologin (Maria Bello), die kurz zuvor ihrem Patienten noch einen Besuch abgestattet hatte, muss aufgrund des Sturms zum Revier zurückkehren. Man richtig mit dem übrig gebliebenen Inventar alles notdürftig ein, um die Gefangenen "Dingfest" wegzusperren, als plötzlich ein zahlloser gesichtsloser Mob mit allen Mitteln versucht, in dieses Revier einzudringen um Gangster Bishop kalt zu machen. Den klar in Anzahl unterlegenen Cops, die keine Kommunikationsmöglichkeit zur Außenwelt haben, bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Gefangenen zu verbünden, um lebend aus diesem Schlamassel rauszukommen...

"Das Ende - Assault on Precinct 13" ist ein äußerst gelungenes Remake von John Carpenter´s "Das Ende". Obwohl man nicht wirklich von einem Remake dabei sprechen kann. Der Film wurde auf heutige Verhältnisse aufgepeppelt und stellt eben keine reine Kopie dar, da er seinen eigenen Handlungsstrang geht und der angreifende Mob keine Jugendgang sondern korrupte Cops sind, ausgestattet mit High Tech-Waffen, die eiskalt agieren und vor Menschenleben auszulöschen nicht zurückschrecken.

Was hier auch viel besser ausgearbeitet wurde als beim "Original" ist die Brisanz um die Thematik "Verhältnis guter Cop-Böser Gefangener". In Carpenter´s Film kam es einfach zu billig rüber : "Ei gut, was soll´s. Wir kämpfen jetzt eben zusammen. Scheiß drauf, dass ihr böse Verbrecher seid".
Bei "Assault on Precinct 13" wird sich mehr damit auseinandergesetzt. Nicht alle Polizisten sind damit einverstanden, Vor- und Nachteile werden abgewogen. Verschärft wird das ganze durch die Feststellung, dass die amoklaufenden Angreifer ebenfalls Cops sind und evtl. ein Verräter noch bei den "Guten" im Inneren des Gebäudes dabei sein könnte... Dadurch macht sich noch mehr Misstrauen/Vertrauen breit und sorgt für zusätzlichen Spannungsaufbau.

Auch ansonsten tragen die Dialoge nicht zur Langeweile, sondern zur Atmosphäre bzw. zum ausreichenden Charakter-Aufbau bei, wobei Hawke und Fishburne etwas mehr Tiefe als die anderen abbekommen (in Ansätzen noch Gabriel Byrne als Ober-Korrupto).

Regisseur  Jean-François Richet weiß genau, wie er den Storyverlauf, ohne irgendwelche Längen, dem Zuschauer fesselnd rüberbringen kann. Auf beiden Seiten wird immer wieder mit neuen Mitteln versucht, einzudringen bzw. einen Fluchtweg zu suchen.Dabei gibt´s auf beiden Seiten massig Verluste an Menschenleben. Nach und nach wird auch die angegriffene Gruppe dezimiert, und man kann sich nicht sicher sein, wer aus dieser Sache lebend rauskommt, da der Film auch nicht davor halt macht, sympathische Figuren sterben zu lassen.

Die Action-Sequenzen sind absolut klasse choreographiert worden und auch angenehm blutig und hart geraten. Mit allen möglichen Waffen und "Haushaltsgeräten" wird sich hier zu Wehr gesetzt und immer wird voll mit der Kamera drauf gehalten. Keinen Tod muss man im Off erahnen.

"Assault on Precinct 13" ist ein spannender klaustrophobischer Thriller geworden, der leidlich unterhält und ziemlich brutal für dieses Genre ausgefallen ist. Kann ich jedem Action- bzw Thriller-Fan ans Herz legen sich mit diesem Film mal auseinanderzusetzen.

9/10

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