Es gibt Filme, da reicht ein Blick auf das Cover und man weiß, dass sie gut sind. Einer dieser Filme ist „Assault on precinct 13“, das Remake des Actionklassikers von John Carpenter. Zwar waren in den letzten Jahren die meisten Remakes nur Durchschnitt oder gar richtig schlecht, so ist die amerikanisch-französische Co-Produktion eine erfreuliche Ausnahme. Mit einem relativ geringen Budget entfacht der französische Regisseur Jean-Francois Richet einen krachende Actionperle ohne Wenn und aber. Das der Film beim Kinopublikum dennoch eher schleppend ankam, lag wohl einfach am mainstream-untauglischen Härtegrad. Doch dies dürfte den Actionfan erfreuen. Denn hier geht es zur Sache, wie schon lange nicht mehr...
Winter, Schnee, ein Gefängnis kurz vor der Schließung, eine Hand voll Schwerkriminelle und korrupte Polizisten – das spricht für Konfrontation, für Atmosphäre, für Spannung, Dramatik und harten Realismus. Der perfekte Actioncocktail. Und der schmeckt dem geneigten Actionfan auch recht gut, denn er muss auf wirklich nichts verzichten. Die Schießereien haben einen ordentlichen Härtegrad und bilden den Hauptpunkt des enorm hohen Actionanteils. Kopfschüsse sind keine Seltenheit und auch die pyrotechnischen Effekte können sich sehen lassen. Hier passt einfach alles zusammen.
Laurence Fishburne („Matrix“) spielt „Detroits Most Wanted“ lässig auf Autopilot, ohne vor größere Aufgaben gestellt zu werden. Ethan Hawke („Training Day“) findet sich im Laufe immer besser in seine Rolle ein und bringt den nötigen Witz. Sein Gegenspieler Duvall wird von dem Iren Gabriel Byrne mit Bravour vorgetragen. Rapper Ja Rule, der schon an Seagals Seite in „Halbtot“ agierte, tobt sich auch hier wieder im Gefängnis aus.
Das Schöne an dem Film ist auch, dass Regisseur Pichet bzw. Drehbuchautor seine Charaktere alle gleich behandelt. Hier wird keiner aus Happy-End Gründen verschont, was für einige Überraschungen sorgt. Wie bereits erwähnt – es gibt keine Kompromisse! Auch optisch wird einiges geboten. Tolle Kamerafahrten, eine in dunklem blau gehaltene Optik und rasante Schnitte sowie ein gelungener Score lassen bei der Inszenierung wirkliche keine Wünsche offen.
Fazit:
Kompromissloser und harter Actionthriller, der von seiner kühlen und spannenden Atmosphäre lebt. Die Story ist zwar nur Mittel zum Zweck und hat schon deftige Lücken, aber die edle Optik und die klasse Darsteller machen diese Tatsache locker wett. Zwar können kleinere Längen nicht vermieden werden, aber der Realismus und die stimmige und durch den Schnee perfekt-gewählte Atmosphäre machen „Assault on precinct 13“ zu einem erstklassigen Actionfilm, der sich hinter dem Original nicht verstecken muss und moderne, wenn auch harte Unterhaltung bietet.