Das Ende - Assault on Precinct 13 (2005)

Alter Schwede.
Ich muß sagen, daß ich mich regelrecht gegen dieses Remake, bzw. diese Neuinterpretation, gewehrt habe. Warum etwas Perfektes wiederholen? Warum etwas nochmal machen, was bereits absolut gut ist, und zwar so, wie es ist? Das habe ich mich bei TCM gefragt, bei Dawn of the Dead, Hills have Eyes und eben auch bei Das Ende. Wobei ich glaube, die Antwort gefunden zu haben. Nicht diese Scheiße von wegen "Neuer Look für ein neues Publikum", und auch nicht die offensichtliche Geldscheffelei der Produktionsfirmen (Nun ja, für eben diese wird das Geld wohl Grund genug sein).
Ich denke, es geht einfach um einen anderen Blickwinkel. Eine weitere Möglichkeit der Geschichte des jeweiligen Films. Eine Variation des Althergebrachten, für neue Eindrücke und Gedanken.
Aus diesem Grund habe ich mir also die neue Version dieses Klassikers angesehen. Und weil es die DVD doch tatsächlich in unserer Videothek gebraucht für 1,99 gab, hrhr.

Und was soll ich sagen? Das Teil hat mich umgehauen!
Arschtrocken, hart und kompromißlos spult der Streifen die altbekannte Story des attackierten Polizeireviers ab, ohne Rücksicht auf Verluste und Sehgewohnheiten, ohne Dogmen des durchgekauten Hollywood-Dünschisses.
In den ersten 5 Minuten gibts den ersten Kopfschuss, präsentiert wird harter Realismus, im Handeln wie im Sterben. No Seifenoper in this Movie, Loverboy.
Der Film packt Dich bei den Eiern, bzw. dem weiblichen Pendant, und schleift dich sturen Blickes durch den straffen Spannnungsbogen. Hervorragend inszeniert, verkraftet der Streifen auch einige Stereotypen, wie den gebrochenen Heldencop oder die schwarze Ghetto-Bitch.
Getragen wird Das Ende vor allem auch durch die spitzenmäßige Darstellerriege. Fishburne ist verdammt Cool (jaja, er guckt immer gleich...), und der in meinen Augen eh unterschätzte Hawke ist brilliant. Er gibt den verzweifelten Cop absolut überzeugend. Außerdem ist noch Brian Dennehy mit an Bord (der böse Sheriff aus Rambo).
Der Film kennt kein Pardon und es sterben einige Leute, von denen man 100% dachte, sie würden diese Nacht überleben. Auch sonst gibt es einige nette Wendungen, und bis zum Schluß weiß man nicht, wie die Hauptfiguren zueinander stehen.

Diese Neuauflage kommt natürlich nicht an Carpenters Genialität ran, hält aber auch den passionierten Action/Thriller-Konsumenten auf Trab und ist nicht zimperlich im Härtegrad. Ich war vollkommen positiv überrascht von diesem handwerklich beeindruckendem Film, und kann auch Remake-Hassern nur raten, sich diesen Knaller einzuverleiben! 9/10

MovieMadness