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Yeeeeehaw!!!! Gute-Laune-Splatter ist momentan bekanntlich schwer angesagt und so darf der Splatter-Klassiker „2000 Maniacs“ (1965) nach 40 Jahren seine Fortsetzung erleben. Im Gegensatz zum einfallslosen Titel geht es im fertigen Film ziemlich kreativ zur Sache. So unterschiedlich und bizarr durfte schon lange keine Wagenladung gesichtsloser Jungdarsteller verhackstückelt werden. Dazu gesellt sich eine Horde äußerst durchgeknallter Rednecks, deren Karikierung in einer solchen Penetranz selten auf der Leinwand stattgefunden hat und fertig ist ein knallbunter Comicspaß, geschaffen für bierseligen Männerabende und selbstredend fern irgendwelcher intellektueller Ansprüche.
Drei Collegefreunde, ein Sadomaso-Pärchen und ein schwuler Muskelprotz samt lasziver Freundinnen verirren sich in das abgelegene Südstaatenkaff Pleasant Valley, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Dort angekommen werden sie von der etwas skurrilen Gemeinde um Bürgermeister Buckham (Robert Englund) begeistert aufgenommen und zum alljährlichen großen Barbecue-Essen eingeladen. Als die anfangs freundliche Stimmung immer mehr in offenen Feindseligkeiten umschlägt, wird den Kids nach und nach klar, dass sie selbst als Hauptgericht für das Grillfest vorgesehen sind.
Die Story folgt beinahe 1:1 dem Original aus dem Jahre 1965, ist im Grunde aber auch vollkommen Banane, da sie nur als Vehikel dafür dient, einerseits möglichst viele Südstaaten-Klischees in 90 Minuten Film zu unterzubringen, und andererseits ausgefallene Tötungsszenen zu zeigen. Nebenbei dürfen sämtliche heiße Schnecken im Verlauf genretypisch ihre Möpse präsentieren. Wer also schon immer dachte, dass Rednecks den lieben langen Tag Country-Musik trällern, Ziegen ficken, Katzen quälen, Inzest betreiben, Kautabak mampfen, Südstaatenflaggen schwenken, Schwarze hassen und Selbstgebrannten saufen wird sich durch „2001 Maniacs“ ziemlich bestätigt fühlen.
Bei den Tötungsszenen geht Regisseur Tim Sullivan zum einen hochgradig professionell aber auch wenig zimperlich vor. Da wird vor dem Hintergrund der stets quietschvergnügten, johlenden Menge munter gevierteilt, verätzt, aufgespießt, erschlagen, zerquetscht und so weiter und so weiter. Zusammen mit dem aufwändigen Setdesign und gelungenen Kostümen bilden diese Szenen natürlich die Highlights des Streifen und haben in Fankreisen sicherlich absolutes Kultpotential. Selbstredend hält die Kamera dabei stets bis zur letzten blutigen Sekunde voll drauf und enthält dem Fan nicht noch so blutige Details vor. Dazwischen verkürzen genretypische Sexszenen und vor allem ein gut aufgelegter, gnadenlos chargierender Robert Englund als durchgeknallter Bürgermeister mit Südstaaten-Augenklappe die Zeit. Dem Zuschauer wird dies bewusst, da ab seinem relativ spätem Auftauchen nach 20 Minuten praktisch keine Langeweile mehr aufkommt und mit seiner durchgeknallten Art an die grandiose Permformance von Tim Curry in „Es“ (1990) erinnert.
Zuvor kommt der Streifen, mit seiner etwas arg strapazierten Einleitung, die immerhin mit Cameos von Peter Stomare und Cabin-Fever-Regisseur Eli Roth, ein wenig langsam in die Stiefel. Ist Pleasant Valley aber erst einmal erreicht, nimmt das Geschehen schnell an Fahrt auf. Erst darf gepimpert und dann nach dem 10 kleine Negerlein Prinzip gestorben werden. Natürlich werden die frühen Opfer von ihren Freunden nur sehr halbherzig vermisst und natürlich trennt sich die Gruppe immer dann, wenn lieber zusammen bleiben sollte. Solche Klischees trüben den Spaß aber nicht im geringsten, sondern unterstreichen nur den Trash-Anspruch des Streifens
Als feuchtfröhlicher Partystreifen ist „2001 Maniacs“ uneingeschränkt zu empfehlen. Kein großes Kino, nichts Bewegendes, aber alle Beteiligten, inklusive Zuschauer, haben an diesem Film ihren Spaß.

Daran werden ich mich noch lange erinnern:
Der Schwule bekommt härteren Analsex verabreicht als gut für ihn ist.

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