Review

Der neueste Streich der Crew rund um Eli „Hostel“ Roth ist zwar schon seit einigen Monaten in den Videotheken unseres Landes erhältlich, ich konnte mich jedoch erst jetzt dazu durchringen ihn mir anzusehen.

Was ich geboten bekam war eigentlich genau das was ich mir erwartet hatte.
Einen Splatterfilm mit viel Blut, einigen zum Teil lustigen Ideen, einer schlechten Inszenierung, Darstellern, die sich alle unter Wert verkaufen und einer extrem ermüdenden „Story“.

Doch zuerst noch ein paar Worte zu den Ursprüngen dieses „Geniestreichs“.
Herschell Gordon Lewis hatte anno 1963 mit „Blood Feast“ den wohl ersten wirklichen Splatterfilm fabriziert und ein Jahr später mit „Two thousand Maniacs“ noch einen draufgesetzt. Natürlich können diese Filme heutzutage in Sachen Gore nicht gegen die derzeitige Horrorware anstinken, aber Mitte der 60er entwickelte sich ein gewaltiger Kult um diese beiden Gewaltorgien.
Ist so ein Kult Grund genug für ein (Quasi-)Remake?
Gibt es noch nicht genügend Horrorremakes alla „Omen 666“?
Wird man dem Film mit einer lieblosen Direct-to-DVD Produktion gerecht?
Fragen über Fragen.
2005 hat sich Tim Sullivan, Regisseur solcher Wunder der modernen Filmkunst wie „Eyes of the Werewolf“ und „Vampyre Femmes“ und Darsteller in Perlen wie „Deadly Scavengers“ und „Camp Blood 2 - The Revenge“ jedenfalls ein Herz gefasst und diesen Oldie einer (unnötigen) Verjüngungskur unterzogen.

Der Film beginnt mit einem durchaus gelungenen Intro, dass abwechselnd alte Schlachten zwischen Nord- und Südstaatlern und die Credits zeigt. Das Ganze ist mit einer passenden Musik untermalt und super geschnitten.

Danach beginnt jedoch das Drama:
Cory (Matthew Carey) , Anderson (Jay Gilespie) und Nelson (Dylan Edrington), drei wirkliche Vollidioten sollten in den Ferien an ihren Semesterarbeiten für Professor Ackerman (Peter Stormare) arbeiten, machen sich stattdessen aber lieber zum Strandhaus eines Freundes auf. Auf dem Weg dorthin begegnen sie einem Homosexuellen, mit zwei Freundinnen im Schlepptau. Wie es der Zufall so will landen beide Gruppen, und ein weiteres Pärchen, via Straßenschilder umgeleitet, in einem Dorf, in dem die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Zuerst läuft alles gut und sie werden von den Dorfbewohnern wie Könige behandelt, doch mit jedem neuen Tag verschwinden mehr Mitglieder ihrer kleinen Gruppe…
So weit so öde!

Da „2001 Maniacs“, trotz einer Altersbeschränkung die Anderes glauben machen will, eher auf ein Publikum unter 18 Jahren abzielt, wird man während des gesamten Films mit Sprüchen wie „Sie ist nicht dein Typ. Wenn sie einen Puls hat ist sie mein Typ“ oder „Ein Neger und ein Chinamann. Chinafrau du Idiot.“ zugepflastert und muss sich eine Sexklamotte nach der anderen gefallen lassen.
Zu Beginn konnte ich wirklich noch darüber lachen und hab mir sogar die Mühe gemacht einige Sprüche aufzuschreiben. Doch spätestens nach dem zehnten dämlichen Spruch und der fünften prepubertären Anspielung, ist mir das Ganze dann doch zu sehr auf die Nerven gegangen.

Die Kulisse der Stadt, in der die Zeit stehen geblieben ist, ist gut gelungen und auch die Todesszenen können sich sehen lassen.
Ein Mädchen wird gevierteilt, Eine von einer Glocke zerquetscht und einer der Hauptdarsteller ätzt sich mal eben durch ein Bett.
Leider haben weder die Dorfbewohner noch ihre Opfer eine auch nur halbwegs glaubwürdige Motivation für ihre Handlungen.

Auch auf Klischees sollte man besser nicht allergisch reagieren, denn in diesem Film dürfen auch der heimliche Schwule und der Schafficker nicht fehlen.

Eli Roth und einige seiner üblichen Crewmitglieder, Scott Spiegel und Tim Sullivan himself haben Cameos in „2001 Maniacs“ und die dritte Produktionsfirma des Films hatte irgendetwas mit „Hostel“ zu tun. Das veranlasste die Vertriebsfirma von „2001 Maniacs“ dazu mit dem Slogan „Von den Machern von „Hostel““ zu werben. Zumindest in ihrer „Qualität“ sind sich die beiden Filme ähnlich und darum will ich hier auch nicht weiter über diese hübsche Art der Werbung herziehen.

Stars wie Robert Englund (Freddy aus den „Nightmare“ Teilen) und vor allem aber Peter Stormare („Fargo“, „Armageddon“, „Constantin“ und viele mehr) bekommen keine Chance ihr Können auszuspielen und vor allem Letzterer wird auch noch viel zu schnell (nach zwei oder drei Sätzen) verheizt.

Das Ende hat mich dann endgültig aus der Bahn geworfen.
Was hat es mit der Stadt jetzt wirklich auf sich?
Wenn die Dorfbewohner die beiden Überlebenden auch noch nach dem Fest töten können, warum feiern sie dann ihr Fest nur einmal im Jahr?
Eigentlich hat sich mir die ganze „Logik“ der Geschichte nicht gerade aufgedrängt.

Somit versteht sich der Film eher als belanglose Splatterteeniekomödie für einen Abend mit mehr als 2 Promille.

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