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Acht junge Studenten sind auf dem Weg zur in den USA üblichen Springbreak - Party. Dabei verfahren sie sich im tiefsten Florida und landen in der kleinen Stadt Pleasent Valley, wo sie von einem Festkomitee als Ehrengäste für ein paar Tage eingeladen werden. Der Grund der Feierlichkeit wird nicht näher erläutert, aber es wird immer wieder auf das krönende BBQ hingewiesen, bei denen sie auf keinen Fall fehlen dürfen. Alle sind einverstanden zu bleiben, nicht zuletzt wegen der nicht unerotischen Dorfjugend. Doch schon recht schnell merkt die Gruppe, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht, schon allein weil immer mehr Reisegäste spurlos verschwinden.

Das im Staate Georgia nicht alles in Ordnung ist, hat 1964 bereits Herschell Gordon Lewis festgestellt, dessen Film über 40 Jahre später ein Remake fand. Jedes Jahr erwacht eine Stadt zum Leben, die einst im Bürgerkrieg grundlos von den Nordstaatlern niedergemetzelt wurde, um für diese Tat Vendetta zu verüben. Deswegen werden die Nordler ins Dorf gelockt, um am Guts and Glory Fest teilzunehmen, nur eben anders, als die Gäste es gedacht haben.
Von Anfang an wird aber auf Spaß gesetzt. Das jugendliche Kanonenfutter wird dermaßen übertrieben dargestellt, das sich jeder Zuschauer schon diebisch auf deren Ableben freut. Es wird dabei munter mit allen Klischees gespielt, die das Horrorkino für solche Dumpfbacken seit Jahren ausgebrütet hat. Selbiges gilt auch für die Dorfbewohner von Pleasent Valley. Hier herrscht noch die gute alte Inzucht, Cousinen sind zärtlich zueinander und ein zurückgebliebener Bursche entdeckt das Schafe nicht nur zum scheren da sein können.
Tim Sullivan läßt dabei kaum etwas aus, um seine Figuren möglichst überspitzt zu zeichnen. Von den Dorfbewohnern ist einer Redneckiger als der nächste, wobei die Krönung für mich der Bürgermeister Buckman darstellt. Robert Englund konnte hier fast seine Freddie Kruger Rolle nachspielen, gehässig und immer einen Spruch auf den Lippen, der Junge ist eine echte Show. Die Jugendlichen sind dagegen reines Schlachtobjekt ohne großen Hintergrund, was aber auch beabsichtigt war, denn im Zentrum stehen klar die "Bösen".
Diese dürfen mit sichtlicher Freude und Kreativität dem Schlachtvieh zu Leibe rücken. Hier werden die Kills regelrecht zelebriert. Das geht mit einer freundlichen Vierteilung los, der nächste bekommt Säure statt dem erwarteten Moonshiner zu trinken, wieder eine eine Kirchenglocke auf den Dez, den Genitalabbiß stelle ich mir auch recht unangenehm vor und auch der rektal eingeführte Grillspieß mit Mundausgang könnte schmerzhaft sein. Wie gesagt, so brutal und blutig die Morde auch sind, ein Augenzwinkern ist immer mit dabei.
Passend dazu wird meist stimmiger Banjo Sound serviert und ich liebe persönlich das Ende, das zwar nicht logisch, aber überraschend ist und im Gedächtnis bleibt. 2001 Maniacs macht rundum Spaß. Der Film nimmt sich selbst kein bißchen Ernst und ist für Horrorfreunde, die auch mal lachen möchten geeignete Kost. Langeweile kommt kaum auf, das alte Dorf bietet ein liebevolles Setting und man freut sich schon drauf wann und wie der nächste Dummbatz den Löffel schmeißt.
8/10

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