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Alex McNetti leidet an einer seltenen Knochenkrankheit, Kristen McNetti kümmert sich zunächst rührend um ihn, ebenso sein Freund Tom, der im Leichenschauhaus des Friedhofs arbeitet und von dort den einen oder anderen Überrest abzwackt und damit herumexperimentiert. Das ist für die gute Sache, denn der kranke Alex benötigt spezielle Knochen zur Genesung, zumindest glauben das noch die anderen. Als der allerdings schon Würmer kotzt und vom Krankenhaus ein Korsett mit Kopfstütze verpasst bekommt, ahnt der aufmerksame Zuschauer zwei Dinge: Erstens mutiert Alex langsam aber sicher zu sonst was Fiesem und zweitens ist den Amateuren, die diesen Streifen drehten, die Authentizität des Krankheitsbildes ziemlich egal. Da kann die Freundin noch schnell mit einem Skorpion baden (der taucht sowieso immer wieder stolz bei irgendwelchen Szenen auf), denn irgendwie muss man auch noch die üblichen, sinnlosen Nacktszenen unterbringen, und der grüne Nebel auf dem Friedhof verheißt nichts Gutes. Wilde Szenenwechsel, die Gewürm, Gedärme und Abgemurkse in jede unpassende Lebenslage integrieren, waren wohl das Hauptziel und so kommt man schließlich nach diversen Ungereimtheiten zum eigentlichen Kern des Filmes, nämlich zur Auferstehung der Toten. Als Zombiefilm präsentiert „Bone Sickness“ abgesehen von einer dünnen bis löchrigen Story mit amateurhaften Zombiemasken jede Menge blutiger SFX und für diese Preisklasse ganz gelungene Schockmomente. Atmosphärisch herrscht typischer Indietrash vor, es ist ein Film von und für Gorehounds, ergo wird gehackt und gesägt, damit Alex wieder auf die (Zombie-) Beine kommt. Sein Hunger auf Menschen ist mittlerweile auch schon beachtlich, die Bandbreite der Schlachtplatte reicht von wenig überzeugenden Autopsieszenen mit Lederhaut und Rippchen well done bis zu Menschenmampfereien im italienischen Stil, mit viel roter Suppe, gemischt mit Würgen und Kotzen. Zu guter Letzt gibt es auch noch nach diversen Zerrupfen und Zerbeißen ein wenig Endzeitszenario wie einst beim ewigen Helden George A. Romero. Independent-Splatter-Fans bekommen einiges geboten, zumal die Darsteller vernünftig agieren, Schwachpunkt sind vielleicht die Untoten, dafür gibt es sonst in diesem Subgenre die nackten Zombiedamen auch nicht an jeder Ecke zu sehen. Vielleicht ist Brian Paulin, der für die Regie und die Spezialeffekte zuständig war, kein neuer Olaf Ittenbach, doch viel versprechend ist dieses Splatterwerk, das zumindest Amateurfans zu empfehlen ist. Schade ist der etwas schleppende Anfang in Zusammenhang mit der dünnen Story, bis der Neuro-Junkie aus allen Löchern Blut spukt und die sich mal wieder etwas zu sehr selbst ernst nehmenden Amateurfilmer vor und hinter der Kamera.

Fazit: Langatmige, dämliche Vorgeschichte und ab geht das wilde Splatterfest. Fängt mäßig an, weiß sich jedoch zu steigern. Tipp für Gorehounds, wenn es mal wieder etwas mehr Blut sein darf. 5/10 Punkten

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