Der Zauberer Santini erschießt Jesse T. Jerome, den Clubbesitzer, der etwas über seine dunkle Vergangenheit weiß und ihn damit erpreßt. Er übersieht dabei, daß auf dem Farbband in der Schreibmaschine belastendes Material als Negativabdruck zu lesen ist.
Nach Patrick McGoohan ist Jack Cassidy mit drei Auftritten der meistgebuchteste Mörder in der langen Columbo Reihe. Leider verstarb er kurz nach seinem Auftritt in wenn der Schein trügt. Interessant vorab ist aber schonmal das Mordmotiv, im Original ist der große Santini ein ehemalige Nazi gewesen, während man uns Deutschen wohl nicht daran erinnern wollte, das man gut dreißig Jahre vorher mal nicht wirklich nett zum Rest der Welt gewesen ist.
Mit diesem Wissen erpreßt Santinis Manager seinen Star, was natürlich sofortamente mit Todesfolge endet. Allerdings geschah der Mord während seiner größten Nummer (praktisch identisch mit Houdinis großer Befreiungsnummer unter Wasser), praktisch on stage. Columbo weiß zwar durch das geschickt geknackte Türschloß des Opfers, wer der Täter ist, muß dafür aber erst mal dessen Zaubertrick durchschauen. Sehr schwer zu knacken der Fall.
Wie immer, wenn Cassidy an Bord ist, entwickelt sich eine spürbare Chemie zwischen ihm und Falk. Santini hat einen gewissen Charme, mordet nicht aus Gier oder einer Frau wegen, sondern will eigentlich nur ein normales Leben (soweit man das als Bühnenstar so sagen kann) führen, ist also einer der eher sympathischeren Mörder der Reihe. Das Katz und Maus Spielchen funktionert dadurch gewohnt gut. Lediglich während der Vorstellung benimmt sich Columbo doch übertrieben wie ein plumpes Landei.
Für den Humor sind heute mal Columbos letztes Geschenk seiner Frau, einem neuen Trenchcoat der aussieht wie ein Filzloden für Jäger, den er absichtlich bei jeder sich bietenden Chance vergißt. Aber auch ein alter Bekannter darf wieder seinen ebenso übereifrigen wie nutzlosen Assistenten spielen. Sonst passiert im Privatbereich wenig, Hund hat einen ganz kleinen Gastauftritt und in einer Szene trinkt der Inspektor im Dienst sogar einen Schluck Bier, huch.
Am Ende bleibt dann wieder mal nur ein Indizienbeweis. In manchen Episoden konnte ich mir schon immer vorstellen, das ein einigermaßen talentierter Anwalt, da noch ordentlich etwas rausreißen könnte. Außer dem Farbband gibt es nämlich genau null Beweise. Trotzdem macht die Zaubershow soliden Spaß und meckern ist schließlich auch einfacher als ein ausgeklügeltes Drehbuch entwerfen.
7/10