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Zwei offensichtliche Inspirationsquellen für "Snake Skin Jacket" bilden sicherlich Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" und "Der Mann in der Schlangenhaut" nach einem Bühnenstück von Tennessee Williams.

Der vereinsamte Bankangestellte Patrick Cross (Silas Cooper) sammelt mit Hilfe manipulierter Kontogebühren Geld für seinen dementen Vater und gönnt sich daheim eine kostbare Filmkostümsammlung. Patrick hat stark voyeuristische Neigungen und beobachtet aus seiner dunklen Wohnung heraus konzentriert die Nachbarschaft. Eine große Hilfe ist ihm dabei sein erstklassiges Infrarot-Fernglas. Eine alte Dame fällt im Haus gegenüber einem Raubmord zum Opfer, doch Patrick zeigt keinerlei Interesse an einer Zeugenaussage. Zu groß ist das Risiko, mitsamt der Kostümsammlung aufzufliegen.

Keine schlechte Ausgangsposition für einen packenden Psychothriller, zumal der Tatort gegenüber auch noch vom leicht psychopathischen Totschläger der alten Dame, Schauspielschüler Zack (Rupert Green) und seiner Gespielin Deena (Jennifer Starr) besiedelt wird. Dreister geht's nimmer...

Leider versteht es Regisseur und Drehbuch-Koautor Norman Gerard nur relativ selten echte Hochspannungssituationen aufzubauen. Zu menschlich erscheinen die Akteure, und es stellt sich schnell eine Art Schmunzeleffekt ein, da alle Beteiligten letztlich als "gemeine Toren" dargestellt werden. Einer Entwicklung zur Komödie steht ein Mangel an handfesten Gags entgegen. Nichtsdestotrotz sind die beiden Hauptcharaktere Patrick und Zack nicht übel entwickelt. Gerard lässt dabei die eine oder andere Szene erzähltechnisch im Nichts enden.

Marlon Brandos Schlangenlederjacke, die schließlich ins Zentrum der Handlung gerückt wird, erscheint mangels inszenatorischer Kniffe nicht gerade als der magische Gegenstand, dem alle verfallen sind, sondern eher als normales, etwas extravagantes Second-Hand-Kleidungsstück. Die ganze Betriebsamkeit drumherum gerät schnell an die Schwelle zur Absurdität, was dem Spannungsbogen nicht gerade zuträglich ist. So kann man im Falle von "Snake Skin Jacket" nur von einem halbwegs gelungenen Machwerk reden, das immerhin keine Spuren von Reue hinterlässt.

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