Fünf junge Leute fahren mit einem Wohnmobil in die tiefsten Wälder um dort ein paar schöne Tage zu verbringen . Auf dem Weg dorthin werden sie von einem älteren Mann aufgehalten , der behauptet , sein Neffe sei von einem Dämonen getötet worden . Natürlich glauben die Reisenden dem Mann kein Wort und setzen ihre Fahrt fort , doch in den Bergen lauert tatsächlich etwas , das sich nun auf ihre Fährte setzt . Als Forest Ranger McLean von dem alten Mann erfährt , was er gesehen hat , macht er sich mit seinem Pferd auf um den jungen Urlaubern zu Hilfe zu kommen ...
In den frühen 1980er Jahren war das Slasher Genre ja eigentlich noch neu , aber offenbar waren manche Leute sich damals schon bewusst , dass es Muster gab , die sich oft wiederholten .
Denn Regisseur Jeff Lieberman ( Squirm , Blue Sunshine ) suchte - nicht nur meiner Meinung nach , sondern laut imdb auch laut seiner eigenen Aussage - in " Vor Morgengrauen " durchaus nach neuen Wegen innerhalb des Genres .
( SPOLIER ANFANG ) So versteht es Lieberman sich mit einigen Ideen von ähnlichen Slashern abzusetzen , ob es sich dabei um die Wahrheit über die " Natur des Killers " handelt , es eine Hillbilly Familie gibt die mal zur Abwechslung NICHT dem Bösen hilft , man eine schwindelerregende Brückenüberquerung auf sich nimmt , ein Mann ohne Brille von seinen schlechten Augen getäuscht wird , eine Hilfspfeife zum Lockmittel wird , die Flucht einer Person auf einen Baum führt oder es ein Final Pair gibt statt nur eines Final Girl , wobei sich das weibliche Teil jenes Paares von einem Opfer zur Kampfsau verwandelt . Besonders George Kennedy als Forest Ranger , der den jungen Leuten selbstständig zur Hilfe kommt , verändert die Standartsituation des Genres schon deutlich . ( SPOILER ENDE )
Das sind zum größten Teil keine bahnbrechenden Neuerungen , setzten " Vor Morgengrauen " aber von anderen Filmen ab . Zumindest versuchte Lieberman es ganz offensichtlich mit Absicht nicht nur die alten Ideen der damaligen Highlights des Genres einfach zu übernehmen , sondern sie ein wenig zu verändern um dem Publikum Neues zu bieten .
Ansonsten darf man nicht allzu großartiges erwarten . Besonders tief lernt man die Personen natürlich mal wieder nicht kennen , aber wenigstens erweisen sie sich als tauglich genug , um ihnen ihr Überleben zu gönnen . George Kennedy war immer ein gern gesehener Schauspieler , der noch im größten Mist ( damit meine ich jetzt nicht " Vor Morgengrauen " ) noch seine Würde bewahren konnte .
Da sieht man auch gerne über einige dumme Verhaltensweisen oder schlichte Filmfehler hinweg wie z.B. die Weigerung der Camper aus den Bergen zu verschwinden ( trotz Warnung zweier Leute , wobei einer sogar auf ihr Radio schießt ) oder auch die Frage , wie ein stark kurzsichtiger Mensch seine Brille einfach so liegen lassen kann ohne es zu merken und dann sogar noch eine Fotosession mit einer der Frauen unternimmt . Stattdessen sollte man sich auf die stimmungsvolle Wildnis , den 80er Jahre Look und die teils unheimlichen Geräusche ( das Pfeifen ! ) konzentrieren , denn die sind die Aufmerksamkeit sicherlich wert .
Fazit : Leicht überdurchschnittlicher früher Slasher Beitrag , der nicht etwa durch tief gezeichnete Charaktere oder knisternde Spannung zu punkten vermag , sondern eher durch eine tolle Umgebung und einige kleinere Ideen , die man so noch nicht aus Slashern kannte und auch nicht mehr wiedergesehen hat . Schade , dass Lieberman den genannten Schwachpunkten ( Figuren , Spannung ) nicht mehr Aufmerksamkeit widmete und die Sache wieder mal viel zu langsam anläuft , denn sonst hätte " Vor Morgengrauen " ein echter Klassiker des Genres werden können . Vielleicht hätten sich dann auch andere Regisseure mal an anderen Varianten innerhalb des Genres versucht - außer nur Mordinstrumente und Schauplätze zu verändern . Jeder Genrefreund sollte aber deutlich weniger von " Just before dawn " enttäuscht sein , als von den meisten anderen " Massakern " , die da noch folgen sollten und die - bis zum heutigen Tag - nichts anderes können als alle Stationen dieser Filme ohne eine Spur von Neuerung wieder und wieder durchzukauen ...