„Coach Carter“
oder
wie ich Diktator einer Basketballmannschaft wurde
Ken Carter versucht sich in seiner alten Schule als Trainer des dort ansässigen Highschool Basketballteams. Das Problem sind nicht fehlende gute Spieler, sondern Teamgeist. Also macht sich Coach Carter daran, dass Problem mit drakonischen Maßnahmen zu lösen. Harte Strafen fürs Zu-Spätkommen, Widerworte und schlechte Noten. Doch so einfach krempelt auch er die roughen Ghettokids nicht um. Denn auch die Gesellschaft macht es dem Trainer nicht leichter, denn in Amerika zählt die sportliche Leistung mehr als die schulische. Das dies zu einem Problem wird, das den jungen Spielern nicht gerade auf dem Weg in die Gesellschaft hilft ist verständlich. Dennoch gibt der Coach nicht so leicht auf. Und nach und nach versteht auch seine Mannschaft: gutes Basketballspielen alleine nicht reicht um das „Spiel des Lebens“ zu meistern.
Thomas Carter, der eigentlich schon bei „Save the last Dance“ und die TV-Serie „Miami Vice“ Regie geführt hat, liefert mit „Coach Carter“ einen Film ab, der weit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Die Story ist bekannt, das Skript wurde lieblos abgearbeitet, die Darsteller wirken gelangweilt und zeitweise ist die Bildqualität so schlecht als würde man ein Homevideo sehen. Lediglich die Spielsequenzen können ansatzweise überzeugen. Samuel L. Jackson, seines Zeichens der Hauptdarsteller dieses B-Streifens, bewegt sich irgendwo zwischen Denzel Washington in „Gegen jede Regel“ und Michelle Pfeiffer in „Dangerous Minds“. Während man also im Kino sitzt und auf die Wutausbrüchen und fiesen Strafen von Mr. Carter wartet, hat man das Gefühl, schon die nächsten Szenen zu kennen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ähnliche Filme, alle paar Wochen Sonntagnachmittag auf RTL laufen. Wer dennoch nicht auf einem coolen Basketballfilm verzichten will, der sowohl Basketball vermittelt als auch das Prädikat „Film“ tragen darf, der sollte sich lieber Spike Lees „Spiel des Lebens“ anschauen.
(Deshalb nur 2 von 10 Korblegern für dieses Machwerk)