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Flynn Carsen ist besessen vom Wissen und Lernen. Er absolvierte bereits unzählige Studienabschlüsse, immer als Jahrgangsbester. Doch er lebt noch immer bei seiner Mutter und die einzige emotionale Bindung, die er bisher aufbaute, war zu seinen Büchern. Nun wird er von seinem Professor vor die Tür gesetzt, um endlich praktische Erfahrungen zu sammeln. Er bewirbt sich als Bibliothekar, ohne zu ahnen, was für eine Position ihn erwartet, denn er wird Hüter von geheimen Büchern und Artefakten. Und obwohl die geheime Bibliothek einer Festung gleicht, wird ein Teil vom Speer des Schicksals gestohlen. Der Speer wurde vor Jahrhunderten in drei Teile zerbrochen und die Teile jeweils an einen geheimen Ort verborgen, da der Besitzer des Speers unglaubliche Macht erhält und damit die Welt beherrschen kann. Nun wird Flynn entsandt, die beiden anderen Teile des Speers zu suchen und so vor den Dieben zu retten.

Ich muß gleich gestehen, ich mag die Quest Reihe rund um den Librarian Carsen, jedenfalls deutlich mehr als die vergleichbare Jack Hunter Trilogie die von der Geschichte im selben Fahrwasser schwimmt, da beide ziemlich ungeniert bei Indy abkucken und als Indiana Jones Light Versionen durchgehen. Hauptgrund für meine Vorliebe ist speziell der gut konstruierte Charakter des jungen Bibliothekars, der hier an seinem ersten Arbeitstag einen richtig schlechten Tag erwischt hat. Die Figur des Carsen ist zwar an Klugscheißerei kaum zu überbieten, allerdings geschieht dies auf spaßige Weise, als der apostrophierte Held der er sein soll ist er sonst nun wirklich nicht zu gebrauchen, von Natur aus schwächlich und schüchtern (was einige lustige Dialoge hervorbringt) geht er die Probleme mit Köpfchen an, wie so eine Art Wickie in der Erwachsenausführung. Als sympathischer Leader taugt Noah Wyle jedenfalls hervorragend.
Die Story nimmt sich zum Glück ebenfalls alles andere als Ernst. Das beginnt schon bei der Bibliothek an sich. Da liegt dann eben mal so ein Zeug rum wie die Bundeslade, die Büchse der Pandora die Gans die goldene Eier legt, als auch das vorwitzige Schwert Excalibur, das einen eigenen Willen hat und selbstständig durch die Gegend fliegt und von zwei schrulligen älticheren Personen betreut wird. Allerdings wird trotz der umfänglichen Sicherheitsmaßnahmen, gegen die Fort Knox wie ein Selbstbedienungsladen wirkt, klauen ein paar Fieslinge eines der drei Teile des Speers des Schicksals mit dem einst Jesus am Kreuz gepiekst wurde. Jetzt darf Carsen sich beweisen und die restlichen Speerfragmente im Amazonas und im Himalaya zusammensuchen, unterstützt von der der herben Miss Noone. Erledigt wird dies nach dem bewährten Schnitzeljagdprinzip und einem Haufen Bösewichte von der Bruderschaft der Schlange die natürlich sich alle 3 Teile des Speers ergaunern möchten, da diese zusammen eine schier unglaubliche Macht entfalten.
Trotz der recht flüssigen Handlung tun sich allerdings auch einige Längen auf und manche der Charaktere sind auch reichlich underwritten. Recht ordentlich für einen TV Film zieht sich die CGI aus der Affäre, sie steht jedenfalls deutlich über dem was die SyFy Leute beinahe täglich auf den Markt schmeißen. Meine Bewertung ist da jetzt sehr subjektiv und vermutlich 1 oder 2 Punkte zu hoch, aber wie gesagt, ich mag den Humor, die Charaktere und auch das Gesamtpaket.
7/10

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