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Es ist schon beinahe peinlich, wie offensichtlich man hier bei "Freitag der 13." Raubbau begangen hat, doch " Bloody Murder" schrammt schon knapp am Amateuerfilm vorbei. Regisseur Ralph E. Portillo (Roulette des Todes, Fever Lake) entpuppt sich hier als totale Niete, völlig unfähig nur einen Hauch Spannung zu erzeugen. Hätte sich die C-Riege noch ein bisschen bemüht und Portillo was auf dem Kasten, wäre durchaus der Durchschnitt drin gewesen. Beinahe unglaublich, dass drei Jahre später ein Sequel folgte.

Julie McConnell (Jessica Morris) fährt mit ihren Freunden zum Camp "Placid Pines", denn dort gibt es noch viele Vorbereitungen zu treffen, bis die Kids kommen. Doch am nächsten Morgen ist plötzlich Jason (Justin Ross Martin) spurlos verschwunden und er bleibt nicht der Letzte. Laut einer Legende soll sich der Killer Trevor Moorehouse immer noch in den Wäldern aufhalten, es hatte im Camp damals einen schrecklichen Unfall und wurde dadurch verrückt. Julies Vater (Jerry Richards) scheint mehr über die Sache zu wissen, als er zugeben will, denn er war damals Leiter des Camps. Hat es Trevor nun auf Tochter Julie abgesehen ?

Einer der Teenies heißt Jason, der Killer trägt eine Hockeymaske und auch im Camp Placid Pines gab es einen Jungen der beinahe ertrunken ist. Es gibt einige Parallelen zu "Freitag der 13.", leider nicht in Punkto Qualität. Portillo serviert uns die typische Teeniegang, die sich mit Alkohol und dem berühmten wer mit wem Spielchen durch den Alltag quält. Dadurch entstehen diverse Rivalitäten, welche in Streitereien ausarten und das Versteckspiel "Bloody Murder" ist eher etwas für Kleinkinder. Aber es hat etwas mit Trevors damaligem Unfall zu tun. Der darf gleich zu Beginn einen jungen Mann mit der Kettensäge durch die Wälder jagen, für einen Auftakt will zu unspannend in Szene gesetzt. Auch die ersten Morde geschehen immer im Off, doch bis dahin ist es ein langer Weg, denn in der ersten Halbzeit ist so gut wie nichts los. Und man fragt sich auch, warum das Camp nicht gleich geschlossen wird, wenn jede Nacht ein Teammitglied spurlos verschwindet. Sheriff Williams (Michael Prohaska) buchtet natürlich immer den Falschen ein und es gelingt hier wirklich ein kleines Verwirrspielchen mit dem Zuschauer zu veranstalten.

Denn man ist sich bald nicht mehr sicher, ob tatsächlich Trevor Moorehouse hier mordet, oder doch jemand anders. Die Geschichte reicht zurück bis in die Zeit, wo Julies Vater noch Campleiter war. Doch trotz einiger gelungenen Wendungen gegen Ende, ist "Bloody Murder" durchgehend langweilig. Die passende Kulisse wäre gegeben, doch Portillo kriegt es nicht gebacken eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, auch da das Geschehen sich meist bei strahlendem Sonnenschein abspielt. Im Hintergrund dudelt immer der gleiche Sound, immerhin bekommen wir später ein paar Morde zu Gesicht. Der Mörder wählt dabei Waffen wie Pfeil und Bogen, Messer, Kettensäge oder eine Gartenkralle, für eine FSK 16 Freigabe geht aber recht harmlos zu, da wäre durchaus noch Raum gewesen. Der Bodycount ist auch nicht sonderlich hoch, das Finale leider komplett unspektakulär. Bei den Darstellern geht das Grauen weiter, höchstens Jessica Morris (Deadly Chucky Dolls, Dead Man´s Hand) ist recht passabel, die restliche Crew kann man in die Tonne kloppen.

"Bloody Murder" ist ein weiterer Teenieslasher, den die Welt nicht braucht. Der gängige Plot bietet ein paar Wendungen, ist aber langweilig umgesetzt und in keiner Phase spannend. Zudem ist das Ganze noch unblutig, die Kulisse wird verschenkt und die Darsteller sind unterirdisch.

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