Ein modelfratziger Seifenopernstar kann sich, kurz vor Weihnachten, über zuviel Beschäftigung nicht beklagen und unternimmt mit seinem spanischen Elvisimitatorenkumpel und dessen polytoxischer Freundin im Gepäck, einen winterlichen Kurztrip in die alte Heimat, das flache Land. Zwar habe ich die angeblich wahre Geschichte der Ereignisse nicht präsent, aber wir können uns doch trotzdem denken, wie sich selbige – genrebedingt – überschlagen müssen, oder nicht? Freilich schwerdegenerierte Backwoods-Inzüchtler treiben die Städter in garstig unbequeme Situationen, die sie dann freilich aufs Saftigste eskalieren lassen. Da kann auch der eigens aus London herbeigerufene Stammdealer und Neonazi mit aufgemalten Hakenkreuzen Adolf (!) nix mehr reißen.
Nun ja. Die Originalität hält sich, klar, ziemlich in Grenzen, spannend ist das Ganze nicht und die unbotmäßige Hipness der dauerkoksenden und auch sonst alle möglichen legalen und auch illegalen Mittelchen einpfeifenden Charaktere ist eher nervig als cool. Eine in den letzten Jahren etwa eineinhalbtausend Mal gesehene, eigentlich nur noch zum Gähnen (mit vier „Ä“ bitte sehr) verleitende, cineastische Krankheitssymptomatik, die auch vom, zwischen Country, Big Beat und Punk herumhopsenden Soundtrack noch negativ verstärkt wird. Alles in Allem amateurhafter, teilweise übermäßig blutiger UK-Tarantinoismus, der sein Ende, Gott sei dank, schon nach knapp 75 Minuten findet. Ich wünsche mir für 2005 das Löschen der Filmsprache der 90er aus dem kollektiven Unterbewusstsein.