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Gute Action für wenig Geld. Das ist die Devise, mit der Dolph Lundgren sein Regiedebüt auf die Beine gestellt hat.
Sidney J. Furie war kurzfristig nicht verfügbar, also durfte der blonde Schwede mit Diplom in Naturwissenschaften ran. Und er macht vieles besser als die meisten Regisseure, mit denen er im Laufe seiner Karriere zusammengearbeitet hat!

Als Chef einer Eliteeinheit erhält Lance Rockford (Lundgren himself) den Auftrag, die amerikanische Außenministerin bei einem Treffen mit einem Unbekannten in der Nähe von Bukarest zu beschützen. Angeblich soll die Zusammenkunft streng geheim sein. Doch plötzlich wird das Team von Rockford angegriffen ...

Für eine vernünftige Story waren solch günstige Videohits noch nie berühmt. Wenigstens bemüht sich Lundgren, aktuelle politische Bezüge in die minimalistische Geschichte einfließen zu lassen.
Er selbst spielt das, was er am besten kann: den wortkargen Helden. Mit in Boot holten sich die Produzenten von Bauer/Martinez-Studios („Wake of Death") den Talkmaster Jerry Springer als US-Präsident. Fast eine Fehlbesetzung würde ich sagen, da ich bei seinen wenigen Szenen immer nur die Ausschnitte seiner unterirdischen Krawall-Show aus „Talk talk talk" vor Augen hatte.

Dass hier erneut in Osteuropa produziert wurde, versucht der Streifen nicht zu leugnen. Anders als bei Seagal und Co., wo die Schauplätze in Polen oder Rumänien plötzlich als solche in Frankreich oder gar USA durchgehen sollen, hat man sich für „The Defender" auf ein schickes rumänisches Anwesen verständigt, das bei wilden Schießereien nach und nach zerlegt wird.

Die Action hält, was man sich von solch einem Werk verspricht. Sie ist nicht wirklich spektakulär, aber sehr solide und zieht sich nach zähem Auftakt durch den ganzen Film. Hier hat Lundgren klar die Nase vorn.
Ähnlich der jüngeren Produktionen seiner Kollegen lässt auch er altersbedingt weniger die Fäuste sprechen und konzentriert sich auf ordentliches Mündungsfeuer mit blutigen Ein- und Kopfschüssen. Für eine Jugendfreigabe ist das ziemlich grenzwertig. Da hätte es früher die FSK 18 und eine Indizierung obendrein gehagelt.

Leider - und hier setzt es die meisten Abzüge - gelingt es Lundgren nicht, Spannung aufzubauen. Zudem nervt der in jeder Szene gleich klingende Score.

Fazit:
Regiedebüt gelungen! Dass es unser guter alter Dolph noch etwas besser kann, hat er anschließend mit seinem atmosphärischen „The Mechanik" bewiesen. 7/10 Punkten.

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