Review

„Yesterday“ ist ein bewegendes Drama über das Aidsproblem in Afrika und die dort vorherrschende Unaufgeklärtheit zu diesem Thema. Der Film wurde realisiert von Darrell James Roodt, einem der bekanntesten Regisseure aus Südafrika, der sowohl das Drehbuch schrieb als auch Regie führte. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Nelson Mandela Foundation für den amerikanischen Pay-TV-Sender HBO produziert. Meiner Meinung nach ist der Film sehr gelungen und absolut authentisch, die weitestgehend unbekannten Schauspieler haben Talent und wirken in ihren Rollen überzeugend. Roodt inszenierte „Yesterday“ im Gegensatz zu anderen Filmen zu diesem Thema mit lediglich einer Familie im Mittelpunkt und dadurch ist die Wirkung auf den Zuschauer noch viel direkter, denn man bleibt gefühlsmäßig immer nahe am Geschehen. Man bekommt zu sehen, wie Aidskranke in Afrika von den Leuten behandelt werden, kaum jemand hat Ahnung, wie diese Krankheit eigentlich übertragen wird. Aidskranke gelten als gefährlich und werden verstoßen oder gleich gesteinigt. Es wird auch klar, dass in Afrika bezüglich der medizinischen Versorgung immense Missstände vorherrschen. Ein Arzt muss sich dort um viele tausend Patienten kümmern, was praktisch unmöglich ist. Insgesamt ist „Yesterday“ ein sehr empfehlenswerter Film mit einem außergewöhnlichen Akustikgitarren-Soundtrack. Im Jahr 2005 gab es sogar eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film, 2004 wurde Regisseur Darrell Roodt bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem EUIC Award ausgezeichnet. Leider ist der Film bisher in Deutschland nicht auf DVD erschienen und deshalb noch relativ unbekannt. Man sollte sich „Yesterday“ aber auf jeden Fall anschauen, wenn sich die Möglichkeit bietet. Meine Erwartungen wurden jedenfalls übertroffen.

Details
Ähnliche Filme