Review

"Wir lernten uns kennen bei den anonymen Brandweinkonsumenten in Solingen-Oligs. Nach wenigen Tagen bildeten wir eine oppositionelle Zweiergruppe: Wir beschlossen, der Anonymität zu entfliehen und sprachen wieder dem Alkohol zu."

"Die Queen von Platte 8", 1991 fürs deutsche Fernsehen produziert, ist eine One-Woman-Show der leider viel zu früh verstorbenen Ortrud Beginnen, die (laut "Spiegel") den deutschen Humor "geadelt" hat. Beginnen (alias "Elvira") und ihre Partner (Mössmer und Trixner) hatten sichtlich Freude beim Spielen, und so ist es ein reines Vergnügen, ihnen zuzusehen (und -hören). Leider entglitt dem Regisseur so einiges: Schlechte Schnitte sorgen für Verwirrung, bis die Handlung irgendwann kaum noch erkennbar ist, und das Ende kommt sehr abrupt und wirkt unentschlossen. Doch man sollte sich davon nicht stören lassen und einfach Ortrud geniessen und ihre (improvisierten?) Monologe auswendig lernen: "Er nannte mich, he called me Theodora three, die dritte., wiewohl ihm mein Taufname Elvira von anbeginn bekannt war. Zu Beginn war ich ihm Gesellschafterin und Putzfrau, dienstags bis freitags. Ich arbeitete nur mit Gummihandschuhen. Er sagte immer, "die Haut Theodoras kommt mit Staub nicht in Berührung." Und übers Jahr holte er mich heim. Ich war seine Ehefrau, er war Professor für Byzantinistik."

Einfach ikonoklastisch, dieser Film!

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