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Die Zeit stand offenbar still für ULTIMATE FIGHT, denn bis auf die Nic Tse-Gedächtnisschmalzlocke des Hauptdarstellers möchte man diesen von MANDARIN FILMS (BRIDE WITH WHITE HAIR, PHANTOM LOVER) produzierten Turnier-Martial-Arts-Actioner von der Entstehungszeit eher Ende der 80er, Anfang der 90er ansiedeln, was seine guten und seine schlechten Seiten hat.
Schlecht: Die Darsteller, vornehmlich Hauptdarsteller Cyrus Wong und seine Freundin, sind völlig überfordert, hemmungsloses Overacting sorgt für manch peinvolle Minute. Zudem sehen unsere beiden Helden eher scheiße aus, sollen wohl aber als echte Heartthrobs rüberkommen, bäh! Die Story von einem der auszog das Kämpfen zu lernen ist so alt wie die Idee, sich vor der Kamera gegenseitig eins in die Fresse zu hauen, gut, muss nicht schlimm sein, hier ist sie aber besonders holprig erzählt, gerade in der ersten Hälfte.
Gut: Im Gegensatz zu den gefühlslastigen Turnier-Filmen der letzten Jahre (wie STAR RUNNER, FIGHTERS BLUES oder XANDA) verzichtet ULTIMATE FIGHT auf überflüssigen Story-und Gefühlsbalast und nimmt jedes zweite Gespräch zum Anlass für einen Fight, mal kürzer, mal länger. Diesen kommt zugute, das unser Held deutlich besser kämpft als aussieht oder schauspielert, seine Gegner sind zumeist auch recht fit, und Regisseur Tony Leung Siu Hung (GUNS OF DRAGON, VENDETTA, ANGELS) ist einer der besseren Martial Arts-Choreographen aus der B-Liga, so dass die Kämpfe schon recht nett sind. Leider gibts des öfteren während des Kampfes lästige Parallel-Montagen zu den Zuschauern, man fragt sich, wer als typischer Martial-Arts- oder Actionfan während eines Kampfes das blöde Gesicht der Freundin(der des Helden, nicht der eigenen) sehen möchte, ich möchte es nicht. Letztendlich fehlt es den Kämpfen zwar am letzten Kick, um richtig zu begeistern, trotzdem sind sie fein gemacht, auch wenn gelegentliches Upspeeden etwas nervt. Zum 80er Ambiente passt auch der Soundtrack von Brother Hung, der in typischer Manier dieser Zeit mehr oder weniger fetziges Synthiegedudel mit schrabbeligen Gitarrenriffs kombiniert, mal nett, mal weniger.
Die Optik strahlt die leckere Atmosphäre besserer Godfrey-Ho-Filme aus, ist also funktionell und unauffällig, die gelegentlich und schon bei den Fights angesprochenen Upspeeding-Sequenzen sind wohl als einsames modisches Zugeständnis zu verstehen.
Also immerhin bietet ULTIMATE FIGHT strunzdumme aber solide Genreunterhaltung, die allerdings richtig billig aussieht (z.B. bei der Austattung). Fans des Genres können relativ unbesehen zuschlagen. Ach ja, zum rustikalen Film gibt sich auch die DVD entsprechend: Nichtanamorphes Letterbox-Bild, Mono-Ton, keinerlei Extras, eher schwammiges Bild.

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