Ab-Normal Beauty - In jedem lebt das Böse (2004)

Fotographie begeisterte Kunststudentin entdeckt die "Faszination Tod" und knipst fortan nur noch tote Tiere und Selbstmörder oder Unfallopfer beim Abnippeln. Plötzlich überschattet eine mysteriöse Mordserie das Umfeld der jungen Dame...

AB-NORMAL BEAUTY hebt sich endlich mal vom tristen Grusel-Einheitsbrei aus Fernost ab, von welchem die Videotheken mittlerweile schon haltlos überlaufen ist, und betritt Neuland.
Die Story vom Mädchen, das vom Sterben so fasziniert ist, wie andere von "Tokio Hotel", ist in unheimlich intensive Bilder getaucht und riecht daher anfangs besser, als sie im Endeffekt wirklich ist.
Besonders die Bilder, die das Mädel knipst (z.B. toter Vogel mit ausgebreiteten Flügeln und Hühner bei der Exekution), hatten's mir als altem Schnappschuss-Junkie heftigst angetan.
Als sich dann Faszination in Fanatismus verwandelt und dann auch noch das große Sterben anfängt, scheint für eingesessene Filmhasen der Käs bereits gegessen zu sein. Doch der Streifen wartet mit einer Auflösung auf, die gleichermaßen überrascht und enttäuscht.
Von wegen "Neuland"! Was so viel versprechend anfängt, korrigiert seinen Kurs gegen Ende leider wieder auf schnöde 08/15-Werte, von der an den Haaren herbeigeholten Auflösung des "Wer ist der Täter?"-Spiels mal ganz zu schweigen.

Fazit daher:
Ganz netter und schön düsterer und pessimistischer Asia-Thriller in tollen Bildern, der gegen Ende aber viel Potential verschenkt - "H" und "Nude Fear" lassen schön grüssen...
Trotzdem auf jeden Fall mal einen Blick wert.