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Wenn derzeit ein junges Mädchen eine tragende Rolle im Film einnimmt, kommt man an Dakota Fanning kaum vorbei. Ohne sie wäre der Streifen „Hide and Seek“ allerdings auch nur halb soviel wert und die Zeiten, in denen ein Film mit doppeltem Boden als Meisterwerk gefeiert wird sind eh passe.
Denn ohne gewisse Reminiszenzen kommt man heutzutage im Mysterygenre nicht weiter wie es scheint. Und so arbeitet man auch hier auf einen Plot-Twist hin, der den Allesgucker nicht mehr überraschen kann – oder doch?

Emily ist nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter traumatisiert. Vater und Kinderpsychologe David beschließt daher, in ein Ferienhaus auf dem Land umzuziehen. Doch Emily kapselt sich immer mehr von der Außenwelt ab. Ihr einziger Freund ist Charlie, ein unsichtbarer Begleiter und der einzige, dem sich Emily anvertraut.
Doch schon bald gibt es erste Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Charlie doch nicht imaginär ist…

Ganz gemächlich baut Regisseur Polson Spannung auf, lässt sich viel Zeit mit der Vater-Tochter-Beziehung. Schockeffekte hat er dabei kaum zu bieten, denn der starre Blick einer Dakota Fanning reicht vollkommen aus, um beim Zuschauer eine Gänsehaut zu verursachen.
De Niro gibt den (etwas zu alten) Vater und kommt mit seiner soliden Performance nicht an die beeindruckende Präsenz des Jungstars heran.
Die hübschen Famke Janssen und Elisabeth Shue sind ein wenig verschenkt, lockern aber das eindimensionale Treiben zwischen Vater und Tochter etwas auf.

Ein wenig Nervenkitzel stellt sich erst gegen Ende ein, nachdem die Auflösung eigentlich schon raus ist, kommt Tempo ins Spiel. Ob diese Reihenfolge sinnvoll ist, bleibt fraglich, denn dafür hat man sich zuvor etwas viel Zeit gelassen, so dass die plötzlich aufkommende Rasanz wie ein deplazierter Nachzügler wirkt.
Dennoch sitzt die überraschende Wendung und damit kann man als Genrefan ja schon zufrieden geben.
Kein Novum, aber solide Durchschnittskost.
6 von 10 Punkten

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