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Um den Tod ihrer Eltern zu verarbeiten, reist die junge Rebecca zum Landhaus der Familie an einem idyllischen See. Sie lernt den jungen Stan kennen und verliebt sich in ihn. Doch auch hier wird sie von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht - und nicht nur von denen.

Dieser Billig-Schocker ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man mit wenig Geld, null Ideen, schlechten Schauspielern und halbwegs ansehnlichen Spezialeffekten einen grottenschlechten Gruselstreifen vom Fließband herstellen kann. Hier stimmt aber auch wirklich gar nichts: Angefangen bei der übertrieben bedeutungsschwangeren Einleitung mit einem Bibelzitat und der Beerdigung, die von stümperhaft inszenierten Rückblenden unterbrochen wird, bis zum völlig unlogischen und spannungsfreien Finale bietet "Ghost Lake" nichts als humorlosen Trash.

Neben den völlig talentfreien Mimen, die ihre hölzernen bis lächerlichen Dialoge geschraubt und künstlich von sich geben (und selbst die deutsche Synchronisation hat hier schlampig gearbeitet), und einer Story, die an allen Ecken und Enden unlogisch und sinnlos ist und darüber hinaus weder ein zentrales Thema noch eindeutiges Ziel, auf das sie hinsteuern könnte, besitzt, versucht der Streifen mit einer Handvoll lustlos inszenierter Nacktszenen und reichlich Grusel zu unterhalten. Dieser "Grusel" erschöpft sich allerdings in einer endlosen Aneinanderreihung sämtlicher Horrorklischees, die die Drehbuchautoren finden konnten: knarrende Türen, dunkle Häuser, nebelverhangene Nächte, diverse Geistererscheinungen und eklige Tote, die durch die Gegend wandern. Hinzu kommen ein paar Pseudo-Schocks, wenn sich die Agierenden gegenseitig erschrecken, und bedrohliche Visionen und Träume der Hauptheldin.

Diese Horrorelemente in Verbindung mit der uninteressanten Story ergeben einen Streifen, der auf dem Niveau der Kinder-Grusel-Serie "Gänsehaut" rangiert. Einzig die Spezialeffekte können zumindest teilweise überzeugen - die verwesenden Toten, die für die eine oder andere Schockszene sorgen sollen, sehen schon recht eklig aus. Das allein reicht aber bei weitem nicht, um diesem Machwerk irgendetwas abzugewinnen, das darüber hinaus mit seiner choralen Musikuntermalung und hin und wieder eingestreuten schrägen Kamerawinkeln offensichtlich um Referenzen an den Genreklassiker "Tanz der toten Seelen" bemüht ist. Angesichts des hier vertretenen Niveaus einfach eine Frechheit!

Hinzu kommt, dass die absolut uninspiriert vor sich hin plätschernde Story viel zu lang ist: 108 Minuten wird hier ohne Höhepunkte, Spannungsentwicklung oder echte Schocks die Geschichte einer im See versunkenen Stadt lose mit irgendwelchen Geistern und der Zahl 13 verbunden. Das ist unlogisch, spannungslos und langweilig. Das bisschen Geld, das dem Regisseur zur Verfügung stand, wurde offensichtlich ausschließlich für Toten-Make-up und Split-Screen-Technik ausgegeben, anstatt für anständige Drehbuchautoren oder begabte Schauspieler. Gegen Ende des Films gibt es folgenden kurzen Dialog: "Warum passiert das alles?" - "Das ist jetzt egal." Symptomatisch für diesen Streifen.

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