Ein kleiner Junge ersticht seinen eigenen Bruder und: Schnitt! Andernorts: Die Studenten an einer Uni, darunter Pete, lauschen gerade einem Vortrag über Verhalten, das nicht mehr als die Summe mechanischer Aktivitäten sei, wie es heißt. Später bei einer Party scheint die Story, die etwas kryptisch beginnt, der übliche Slasher zu werden, mal abgesehen von den einstudierten, lachhaften Tanzszenen, als ein maskierter Killer klassisch mit dem Küchenmesser zuschlägt. Nach wenigen Minuten wird allerdings bereits dessen Identität verraten und der Plot schwenkt zu einem Labor für Verhaltensforschung, in dem Pete als Proband vorspricht. Es soll einiges anders kommen, als im typischen Teenieslasher, unschwer ist die Konditionierung von Versuchspersonen auszumachen, die zu Killern umfunktioniert werden. Überzeugend sind die atmosphärischen Mordszenen, unterlegt mit sonoren Synthieklängen von „Tangerine Dream“ geht es wenig zimperlich zur Sache. Regisseur Michael Laughlin baut den Schrecken gemächlich auf, die bedrohliche Atmosphäre ist subtiler als in Jeff Liebermanns „Blue Sunshine“ oder David Cronenbergs „Rabid“ bzw. "Shivers" etwa. Sichtbares Blutvergießen gibt es selten, bis auf zwei, drei auffallend drastische Szenen, „Die Experimente des Dr. S.“ lebt vor allem von seinem Science-Paranoia-Flick mit einem atmosphärischen Horrorszenario über Fremdbestimmung und Verhaltenskontrolle. Etwas schade ist das abfallende, unnötig positivierte Ende, das den Horror zu sanft auslaufen lässt. Trotzdem kann man diesen extravaganten Ausflug während der damaligen Slasherära als kleines, ungewöhnliches Filmchen durchaus einmal anschauen, "strange", wie der Originaltitel vermuten lässt, ist einiges durchaus, manchmal auch wegen der etwas holperigen Inszenierung des unbekannten Debütanten Michael Laughlin, der mit "Das Geheimnis von Centreville" strange weitermachte.
Fazit: Interessante Horrorstory aus Neuseeland. Für Oldschoolfans, die den Mut zu etwas anderen Storys zu schätzen wissen, statt auf filmische Klasse zu hoffen. 5/10 Punkten