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Der Staatsanwalt Ford Cole bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters. Sein Hauptwahlkampfthema ist es einen der Bosse des organisierten Verbrechens dingfest zu machen. Gerade als Cole ein Interview gibt, wird ihm mitgeteilt, dass seine beste Anklägerin, Nora Timmer, mit der er auch eine Affäre hat, einen Mann getötet hat - sie behauptet aus Notwehr. Als dann aber jemand auftaucht und erklärt, es wäre kaltblütiger Mord gewesen, wird Nora - und somit auch Ford Cole - in einen Strudel aus Verschwörung und Verbrechen hineingezogen.

Slow Burn ist mal wieder so ein vielschichtiger, twistreicher Thriller, der aber irgendwie seelenlos präsentiert wird. Wir bekommen zahlreiche Versionen des ominösen Mordes präsentiert genauso wie diverse Identitäten des Gang-Bosses Danny Luden und dürfen den Protagonisten, hauptsächlich Staatsanwalt Cole, dabei zusehen, wie er von einer Lösung zur nächsten springt, um dann am Ende doch der Gelackmeierte zu sein.
Die Story ist dabei gar nicht mal uninteressant. Jeder scheint verdächtig, vorgegebene Identitäten und Aussagen wechseln im Minutentakt, aber so rechte Stimmung wollte bei mir nie aufkommen. Dazu kommt das die Darsteller irgendwie alle mit gebremsten Schaum agierten, als wäre dies bewußt als Stilmittel eingesetzt worden. Wirkliche Emotionen will jedenfalls keine der Figuren zur Schau tragen.
Präsentiert wird das ganze zudem auch noch recht zähflüssig, von Action oder Shootouts wurde Abstand genommen, die Geschichte soll sich selbst tragen. Diese präsentiert sich naturgemäß sehr mysteriös und wird durch ständige Flashbacks und Visionen durchzogen, was die Sache auch nicht gerade konsumfreundlich macht. Das Ende ist dabei auch nicht die große Hilfe. Wer jetzt genau wie in die Sache verstrickt ist wird zwar angedeutet, läßt aber durchaus noch Raum für Interpretationen.
So langweilen zwischendurch Noras ständiges Gehüpfe durch diverse Betten ebenso wie alle stets auf mächtig geheimnisvoll machen. Nach einer gewissen Zeit hab ich mich dann doch langsam aber sicher auf den Abspann gefreut. Wer es eher ruhig mag, kann sich Slow Burn mal antun, im weitläufigen Thrillergenre gibts aber viele bessere Vertreter.
5/10

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