"Socially, you never (wanted) any part of him. He's just not that pleasant...If you have a drink, it makes him mad. He also likes to play cards, but if the loses, you're a no-good son of a bitch."
"I didn't like the idea (of black and white). Color was becoming more and more necessary in the studio's eyes, and I liked working in color. He (Ford) said, "Goddamn it, We're going to do it in black and white, it shouldn't be in color."
"He was really a genius. He'd listen, but if you were smart you'd spend a lot of time listening to him. He knew more about photography than any man who ever worked in the movies. He'd force me into situations where I'd have to sit up and take notice."
~ William Clothier
"See, you got a damn good sequence it of that. It wouldn't be half a good in color."
~ John Ford
"He (Ford) came from Maine, the son of a saloon keeper, and he's never forgotten it...He's fascinated by the fact that his wife is a true-blood Virginian. These things come out very once in a while: that is there insecurity underneath it. It's hard to believe when a man has been so dominant in this business; but it is there, and I think it accounts for a great (many) of the things he says and does, turning on other people...slashing away to keep his own position clear, to keep the people around him reduced."
~ Willis Goldbeck
"This is the West, Sir. When the legend becomes fact, print the legend", als ein Satz im Film, auch als der Titel einer Biografie über John Ford, der Film selber wird als der letzte der größeren und bedeutsamen Arbeiten des Regisseurs gezählt, bei der Kritik zur Entstehungszeit umstritten, wegen der Herangehensweise, der Art der Erzählung, der Art der Inszenierung:
Um die Jahrhundertwende kommen der US-Senator Ransom „Ranse“ Stoddard [ James Stewart ] und seine Frau Hallie [ Vera Miles ] nach Shinbone, einer Grenzstadt in einem namenlosen westlichen Bundesstaat, um neben dem Handwerker Pompey [ Woody Strode ] und dem ehemaligen Sheriff Marshal Link Appleyard [ Andy Devine ] an der Beerdigung von Tom Doniphon [ John Wayne ] teilzunehmen. Auf die Frage des Lokaljournalisten, warum ein Senator an der Beerdigung eines armen Ranchers teilnehmen würde, antwortet Stoddard mit einer Geschichte, die 25 Jahre zurückreicht.
Basierend auf der 1949 veröffentlichten gleichnamigen Kurzgeschichte von Dorothy Johnson, die die gleichen Themen anspricht, aber ansonsten zuweilen gänzlich anders gehalten ist, auch den entsprechend erwähnten Satz im Text nicht beinhaltet, muss Ford dennoch inspiriert haben, er hat sich extra um das Projekt gekümmert, er hat die Rechte daran 1961 für 7,500 Dollar erworben und sich um geeignete Drehbuchautoren gekümmert, die Dialoge und Veränderungen in die Geschichte brachten; darunter James Warner Bellah, dessen Meinung man auch nicht teilte, aber zuvor erfolgreich zusammen gearbeitet hat und sich gegenseitig respektierte, zumindest in der Kreativität. Bellah, der eher als Pulp-Fiction Autor bezeichnet wird, wurde zuvor schon von Ford und zusammen mit Ford genutzt, darunter für Bis zum letzten Mann (1948), Der Teufelshauptmann (1949) und Rio Grande (1950), also der sogenannten Kavallerie-Trilogie.
Trotz der s/w Gestaltung hier und weniger Schauplätze, meist Studioaufnahmen hat der Film für die Zeit eine durchaus stattliche Summe für das Budget gebraucht, vieles ging auch schon für die Besetzung drauf, sehr zum Ärger von Ford: Wayne alleine wurde mit 750.000 USD entlohnt, über das Doppelte von Stewart, welcher allerdings an den Einnahmen beteiligt war, insgesamt wurden 3,2 Mio. USD veranschlagt. Paramount stellt das Budget zusammen, Wayne vor Stewart genannt, dann erst der Regisseur, viele bekannte Charakterdarsteller in enger Reihung, und es beginnt mit einer Außenaufnahme, eine heraneilende Dampflok, eine Einfahrt in das Städtchen hier, sehnsüchtig erwartet, es steigen nicht viele aus, aber ein Pärchen, eine zarte Begrüßung. Ein Senator ist dabei, ein Reporter hat es mitbekommen, es macht die Runde, es ist die Schlagzeile wert. Der "Shinbone Star" möchte ein Interview, unbedingt, selbst der Chefredakteur macht sich eilig auf den Weg, man ist mittendrin in der Politik, man möchte sich beliebt machen bei den Leuten, die Eindeutschung durch die Berliner Synchron ist merkwürdig, etwas zärtlich, etwas traurig, "Steht nicht die Kaktusrose jetzt in Blüte?", es wird sentimental, es wird fast geweint. Viel verändert hat sich in Stadt und Land, manches ist besser, manches ist schlechter, die Zeit ist vergangen, es wird eher dem Früher nachgetrauert und nachgehangen. Eigentlich ist man aus rein privaten Gründen hier, bezüglich einer Beerdigung, ein Geheimnis wird draus gemacht, keinem sagt der Name des Toten etwas.
Ein Prachtbegräbnis sollte es extra nicht werden, es wurde auf Kosten der Gemeinde bestattet, es wird Abschied genommen und alte Bekannte begrüßt. Eine überwältigende Trauer macht sich breit, ein Schweigen, die Leute alle älter oder auf alt getrimmt worden, eine Ansammlung von Menschen, der Schriftleiter erlaubt sich Fragen und drängt auf Antworten. "Die Öffentlichkeit hat ein Recht, die Geschichte zu hören.", Pressefreiheit ist hier Presserecht und nahezu Ausübung verbaler Gewalt, teilweise ist die Ausstattung museal, "Also hören Sie zu. Hören Sie gut zu.", die Erinnerung beginnt. Nach Westen wird gestrebt, man erzählt von früher, ein Überfall in dunkler Nacht, das Halstuch halb über das Gesicht gelegt, zur Tarnung, die Postkutsche der Geldkiste wegen angegriffen. Gewalt bricht aus, wegen Gegengewehr, der Angriff mit Waffen und in Überzahl, eine Räuberbande in Exekution, es wird auf dem Gesetz herumgetrampelt, ein gnadenloser Bandenführer. Die Gegend noch relativ unzivilisiert, es gibt einige Häuser, einige Geschäfte, es wird die Ärztin und der Sheriff gerufen, ein Mann fast am Sterben, der Mann mit der Geschichte zum Erzählen, mit dem Interview am Geben.
Wayne ist auch bald anwesend, als aktiver Mann, Strode, Marvin, Stewart natürlich; Kaffee (mit schwedischem Schnaps) und etwas zu Essen zur Heilung, man kommt bald wieder zu Kräften. Viel Trubel und Gewusel herrscht hier, eine Aufregung früh um 5 Uhr, Liberty Valance, gespielt von Marvin ist der Bösewicht. Ein Rechtsanwalt will und möchte etwas tun, Anwalt der Rechte, er hat keinen Colt, er hat nur seine Gesetze. Der Sheriff ist eine Memme, er beharrt auf seine Zuständigkeit, die nur die Straßen und nicht die Umgebung umfasst, damit ist die Ausrede perfekt; und die Bevölkerung hat großteils Angst. Im Saloon herrscht trotzdem Andrang, auch um diese Zeit noch, zu später Stunde die Spieler und die Trunkenbolde, die Stadt ein El Dorado an Unzivilisation, ein Sodom und Gomorrha, der Arzt ist gleichzeitig Leichenbeschauer, doppelte Einnahmen, viel beschäftigt, alle Menschen am Eilen und am Schwurbeln; außer dem Rechtsanwalt, er ist immer noch am Auskundschaften seiner Texte, darstellerisch ist man etwas darüber und reichlich aufgeregt, viel am Geschehen, wie eine volle Theateraufführung, gleich mehrere Personen im Fokus, 12 Uhr Mittags (1952, beide interessanterweise mit Lee Van Cleef) als Kontrapunkt war auf jeden Fall ruhiger und konzentrierter.
Richtig zugehört und richtig reagiert wird hier nicht, es wird viel Gewese gemacht, die Kamera bisweilen aufgeregt, die Figuren umso mehr, viel Dialog geboten, Wayne und Strode noch die Ruhigsten, Besonnensten hier. Wie in einer Großküche wird hier agiert, es geht auch um eine Grundsatzdiskussion, Selbstjustiz gegen die Durchführung der geschriebenen Rechte, es wird sich um seine eigenen Dinge gekümmert, es wird niemand um Hilfe gefragt, "Ich kämpfe meine Angelegenheiten alleine durch!"; das war es, was Ford und Wayne an dem Zinnemann und dem Verhalten von Cooper störte; "the most un-American thing I've ever seen in my whole life." Marvin als gefürchtetes Großmaul hier, als Bedrängnis der Stadt, als aufgetakelter Bösewicht mit einer Silberpeitsche, der die Ortschaft in Angst und Schrecken versetzt, eine erste Konfrontation, mit Wayne natürlich; "Also für heute Schluss der Vorstellung." Aufruhr wird hier genug gemacht, Fenster eingeschossen, Pferde wild ausgeritten, trotz der Bühne, die hier geboten wird, dem Inneninterieur.
Ford hatte recht mit dem s/w, der fotografischen Gestaltung, ebenso wie Zinnemann recht hatte mit seiner Aufmachung, für übrigens $730,000 bloß gedreht, mit einem Box Office von 12 Mio. USD, mehr als der hiesige Film, vor der Inflation, allerdings _nicht_ im Nachhinein beliebter, Der Mann, der Liberty Valance erschoss liegt in den Bewertungen bei gängigen Portalen minimal vorn; Leone bspw. als großer Fan, siehe Mein Name ist Nobody (1973). Was Ford an dem narrativen Material reizte, wirkt dennoch oder deswegen nicht so ganz klar, es ist die meiste Zeit ein aufklärerisches Drama, im Westerngewand, ein Unterricht wird geboten, eine Geschichtsstunde und eine Erziehung, eine Erklärung der Demokratie, der Anwalt als Lehrer, als Verfechter der Menschenwürde, die Regierungsgewalt beim Volke liegend. Natürlich hat der Filmemacher auch derlei Arbeiten gedreht, Früchte des Zorns (1940), Der junge Mr. Lincoln (1939), war aber eigentlich längst weg und entfernt von diesen Werken, eine späte Rückkehr hier. Teilweise sind die Darsteller erstaunlich mäßig bis klamaukig, musikalisch wird das getragen unterspielt, manchmal gleicht man sich dem pazifistischen Weites Land (1958) an, welcher grundsätzlich bessere Schauspieler aufweist und eine andere Dramaturgie, der mehr Beweise für seine Überzeugungen aufweist; der Lehrer hier mag es nicht, selber belehrt zu werden.
Wayne spielt hier so wie immer, er ist halt er selber bzw. das, was man von ihm hält und wofür er steht, Stewart ist eher Mr. Smith geht nach Washington, eine seltsame Mischung, teilweise intellektuell, teilweise haudrauf, es gibt eine Volksversammlung mittendrin, es werden parlamentarische Regeln vorgestellt, der Kampf um die Anerkennung als Staat, eine Sitzung des neugewählten Territoriumkonvents, dann gibt es wieder Ärger. Ein Ultimatum wird gestellt, die Straßen sind dann leer, die Gesellschaft mutig im Zusammenhalt, nicht in der Alleinstellung; dann gucken sie alle feige bei einem Mord zu, die Legende beginnt.