Aristide Massaccesi, warum nur, warum? Mußte das wirklich sein? Ich kann mir nur einen einzigen Grund vorstellen, ein solches Machwerk zusammenzustellen, nämlich der, allen die über die Story oder die dramaturgische Zusammenstellung seiner bekannten Filme gelästert haben, zu zeigen, was ein wirklich schlechter Film ist. Daß er mit den gleichen Szenen eine noch völlig bescheuertere, verworrene Story mit völlig unglaubwürdigen Dialogen und trotz zahlreicher nackter Frauen drückender Langeweile in die Welt setzen kann. Der Film ist, wie bekannt sein dürfte, aus Szenen aus verschiedenen "Black Emanuelle"-Streifen und zumindest einem anderen D´Amato-Streifen zusammengestellt. Am meisten geplündert wurde: "Black Emanuelle in Bangkok", "Sklavenmarkt der weißen Mädchen", "Eva Nera" und "Porno Esotic Love", sowie Hardcore-Szenen (vermutlich aus "Orgasmo Nero 3", den habe ich aber nicht gesehen). Aber auch die - an sich ja schöne - Schlangennummer aus "Eva nera", wird hineingeschnipselt, auch wenn die Agentin/Journalistin dafür im Kabarett auftreten muß... Da sieht sie aber schon ein bißchen noch jünger aus als in den hauptsächlich verwendeten, später entstandenen Filmen. Daß die Story zu dem Szenenragout nur völlig albern sein kann und keinerlei dramaturgischen Aufbau aufweisen kann, versteht sich von selbst. Emanuelle bzw. Manuela, natürlich verkörpert von Laura Gemser, heuert bei einer von Gabriele Tinti dargestellten zwielichtigen Person an, offenbar im Auftrag ihrer Zeitung. Was die Bande, die es auszukundschaften gilt, eigentlich macht, bleibt ziemlich im Dunkeln. Es geht aber um Raketen, KGB, Drogen; Mikrofilme und Emanuelles Tätigkeit dabei ist es vor allem mit Frauen (eigene Agentinnen, die des falschen Spiels verdächtigt werden) ins Bett oder zumindest in die Dusche zu gehen. Na klar!
Wer schon bei "Das Schiff der gefangenen Frauen" resp. "Die Oase der gefangenen Frauen" sich die Haare gerauft hat, wird von diesem Machwerk entsetzt sein, denn da paßt hinten und vorne nichts. Was Leute mit diesem Film anfangen, die die Originale nicht kennen, weiß ich nicht, wahrscheinlich finden sie es nur blöd und erfreuen sich zumindest an den Erotikszenen (die sind aber zumeist ziemlich abrupt nach kurzer Zeit zu Ende). Für jemanden, der die Filme kennt, ist es aber nur traurig. Hätte D´Amato wenigstens den Mut oder das Talent gehabt, etwas völlig anderes, womöglich sogar ironisches daraus zu machen, so wie Woody Allen mit dem Hongkong-Trash-Material in "What's up, Tiger Lily?", hätte dies immer noch ein witziger Abschluß der Black Emanuelle-Periode sein können.
Dio mio come sono caduta in basso! - Mein Gott wie tief bin ich gesunken! (und der Titel eines weiteren D´Amato-Selbstverschnitts mit dem ich bisher noch nicht das Vergnügen hatte...)
Bei der Bewertung tue ich mir trotzdem schwer, da die Szenen für sich genommen ja nicht alle übel sind. Eigentlich gehört dem Film die Minimalwertung, aus diesem Grund aber ein zweiter Punkt.