Wirklich schade, dass Giagni scheinbar keine weiteren Thriller gemacht hat und sein Können nicht weiterhin unter Beweis stellen konnte. Sein Giallo/Horror steht ganz in der Tradition von Argento/Bava und meines Erachtens auch Pupi Avati und kann absolut überzeugen und auch erstaunen in Hinblick auf den Jahrgang (zu dieser Zeit war, soweit ich mich erinnere, dermassen ernste Horrorfilme nicht unbedingt üblich).
Die Kameraführung, Farbgebung und der Soundtrack sind exzellent. Die Location (Budapest) ist sehr suggestiv und mal etwas anderes als eine italienische Metropole. Die Darsteller machen ihre Sache mehr als gut. Die Morde sind schön blutig und erinnern in der Ausführung stark an 'Inferno' und 'Suspira' von Argento. Die Spannung bewegt sich ziemlich rasch, stetig steigend, auf einem recht hohen Niveau. Die Spezialeffekte von Stivaletti sind sehr gut, obwohl am Ende etwas zuviel davon zu sehen ist für meinen Geschmack. Hier liegt vielleicht die einzige Schwäche des Filmes: etwas weniger Spezialeffekte (vor allem gegen Ende des Filmes) wäre vielleicht in einem gewissen Sinne mehr gewesen und hätte noch einen viel beeindruckenderen/düsteren Film abgegeben als er schon ist. Daumen hoch für ein kleines (Giallo/Horror-)Meisterwerk aus der Spätphase! (9/10)