Review

Komplette Serie

„Und ewig schleichen die Erben...“

Gundam Seed ist mein absoluter Lieblings Mecha Anime und ich hab trotz der schlechten Kritiken gehofft das mir Gundam Seed Destiny genauso viel Spannung und Dramatik liefert. Ok, jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass dies klares Wunschdenken war. Der größte Fehler bei Gundam Seed Destiny ist eigentlich nur einer : Er existiert! War nach der genialen Gundam Seed Serie überhaupt eine Fortsetzung nötig? In Destiny wird die Kuh bis auf den letzten Tropfen aus-gemolken und man bekommt grausige Charaktere, unnötige Sunrises und eine löchrige Story geboten. Aber ich will jetzt hier Seed Destiny nicht komplett runter machen, denn sogar DIESER Anime hat seine spannenden Momente und auch einige wenige gute Mecha-Gefechte. Gegen Ende hin verhalten sich einige Charaktere wiederum total anders wie in den 49 Folgen davor. Der große Endkampf war somit ebenfalls kein Meisterstück und hatte aus meiner Sicht einen total blöden Ausgang. Ich hoffe Final Plus holt da noch ein wenig was raus.

Optisch kann man wirklich nicht meckern, denn von den Animationen her ist Seed Destiny noch besser als sein Vorgänger. Dies ist aber der absolut einzige Punkt wo Seed Destiny seinen großen Bruder übertrifft. Was mich besonders bei den Kämpfen genervt hat war, wie schon beim Vorgänger, das ständige Szenen-Recycling. Ich hatte sogar zeitweise das Gefühl, dass man hier viel öfter Gebrauch von gemacht hat, als in Seed. Das Charakterdesign ist wie schon im Vorgänger tadellos und auf solidem Standard.

Der Soundtrack von Seed Destiny ist vielleicht nicht unbedingt besser als bei seinem Vorgänger, aber dennoch fand ich den Soundtrack (bis auf eine Ausnahme) super.
Das erste Opening wird mal wieder von T.M. Revolution gesungen, die meiner Meinung nach eine der besten „Anime-Opening-Bands“ sind. Aber auch das zweite Opening fand ich sehr geil, ein ziemlich harter Rock Track mit einer tollen Frauen Stimme. Das dritte Opening ist mein Lieblings-Opening es hat den absolut perfekten Klang für einen Anime wie diesen. Das vierte Opening jedoch empfand ich als eine ohrenbetäubende Katastrophe und passte hinten und vorne nicht zur Serie. Die Endings hingegen fand ich alle sehr passend und setzten immer genau im richtigen Moment ein. Die Synchronsprecher liefern auch hier wieder eine gute Leistung ab. NATÜRLICH werden die Charaktere aus der ersten Staffel wieder von den selben Sprechern gesprochen und sie machen auch hier wieder ihre Sache tip top!

Ich fange gleich mal mit einem der Hauptgründe an, weshalb Seed Destiny so schwankt. Shinn Asuka! Einer der Hauptcharaktere dieser Staffel. Er ist einer der nervigsten, penetrantesten und ekelhaftesten Charaktere (männlich) die ich bisher gesehen habe. Er macht eine schrecklich-dämliche Charakter-Entwicklung die völlig in die falsche Richtung geht. Sogar noch nach vielen vielen Folgen geht er einen gehörig auf den Zeiger sodass ich mir permanent gewünscht habe, dass er endlich abgeschossen wird.
Athrun nervte mich hier auch teilweise. Seine ständige Ungewissheit auf welcher Seite er nun kämpfen solle mag zwar anfangs noch recht interessant sein, aber wenn diese Ungewissheit sich ausdehnt wie Kaugummi, regt man sich schon mit der Zeit auf.
Kira war einer der wenigen Charaktere die ich hier erträglich fand, zwar haut er auch dumme Aktionen raus, aber immerhin lässt er nicht den Mega-Emo raus hängen, wie es Shinn fast permanent tut.
Cagalli war in Gundam Seed von Folge 1 bis 25 mein Lieblingscharakter (wo sie dann von Lacus abgelöst wurde). In Seed Destiny war sie weit entfernt davon mein Lieblingscharakter zu werden. Cagalli hat mir irgendwie 4 bis 5mal zu viel geflennt und sie wirkt im Vergleich zur Staffel vorher hier total belanglos und unwichtig.
Somit ist Lacus auch hier wieder mein Lieblingscharakter. Ich find ihre Art einfach total cool. Von außen hin ein kleines Naivchen, aber im Inneren ein klasse Power-Girl! Lacus haut hier die besten Aktionen raus und sorgt für positive Spannung.
Lunamaria (so wie ihre Schwester Meyrin) empfand ich eher als totale Standard Wegwerf-Charaktere die irgendwie nur wie Komparsen wirkten. Die Serie wäre auch ohne die Beiden glänzend (oder auch nicht so glänzend) vorangegangen.
Ray fand ich anfangs eigentlich total interessant und die Auflösung um seinen Charakter fand ich auch sehr überraschend. Allerdings haut er eine Aktion in der letzten Folge raus die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Es wirkte so, als hätte man den Charakter komplett ausgetauscht und nur Reys Körper stattdessen benutzt.

Als großer Gundam Seed Fan sollte man Seed Destiny vielleicht schon gesehen haben, aber seine Erwartungen sollte man so weit wie möglich runter schrauben. Wenn man allerdings Gundam Seed nur „ok“ fand sollte man Seed Destiny tunlichst meiden und sich lieber einen anderen Mecha Anime aussuchen.

Fazit : Gundam Seed Destiny ist wie befürchtet eine Enttäuschung. Im Vergleich Zu Seed sinkt Destiny bis auf den Grund des Meeres ab!
Gundam Seed Destiny bekommt trotzdem noch 5 von 10 einsatzbereite Destroyer.

5/10

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