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„Street Gun“ versucht B-Action und Gangsterdrama in einem Film zu kombinieren, doch das Ergebnis kann nicht so ganz überzeugen.
Joe Webster (Justin Pagel) ist ein relativ erfolgloser Kleinkrimineller, der an sich eine gute Zukunft hatte. Doch Joe schmiss das College und wollte seine große Intelligenz lieber als Verbrecher einsetzen. Doch seine beiden Komplizen Danny Burke (Scott Cooke) und Jake Bailey (Michael Egan) sind zwar gute Freunde, aber komplette Hornochsen, die jeden Job versauen. Die ersten fehlgeschlagenen Einsätze des Trios sind recht komödiantisch angelegt, was jedoch den Gangsterdrama-Aspekt des Films etwas untergräbt.
Joe hat jedoch genug Grips um zu erkennen, dass er seine potentielle Gangsterkarriere nicht auf diese Weise fortführen kann, da er es so nie zu etwas bringen wird. Also nimmt er all seinen Mut zusammen und marschiert in das Büro des größten Gangsterbosses der Stadt, überwältigt dessen Leibwächter und bittet um einen Job, den er aus Respekt dann auch bekommt. Der geneigte Zuschauer wird an dieser Stelle sicherlich gähnen, da man diese Stelle schon in zigtausend vergleichbaren Filmen ähnlich gesehen hat.

Joe erledigt seinen ersten Job zur Zufriedenheit seines Bosses und darf sich von da an als Teil der Organisation betrachten – auch wenn seinen Freunden dieses Abkapselung nicht gefällt. Doch Joe muss bald feststellen, dass es sich bei seiner Organisation um besonders knallharte und skrupellose Gangster handelt und er zudem auch Widersacher innerhalb des Gangsterclans besitzt...
Die Story von „Street Gun“ ist leider ziemlich simpel und lässt sich viel Zeit, so dass sich am Ende des Films das Gefühl einstellt: Wie, das war es schon? Vor allem die Einführung braucht recht lange, so dass der Film erst im letzten Drittel an Tempo gewinnt. Die Spannung ist leider nicht wirklich hoch, auch wenn die Machart relativ gut ist und der Film handwerklich zum ordentlichen B-Actiondurchschnitt gezählt werden kann.
Die Gangstergeschichte hat man leider schon in dieser oder ähnlicher Form zig mal gesehen, so dass sie keine besondere Spannung oder Dramatik gewinnt. Zudem schmälert der klamaukige Beginn diesen Aspekt ebenfalls. Immerhin ist das Ende des Films sehr überraschend geraten und ungewohnt, kann aber den Gesamteindruck im Endeffekt nicht mehr wirklich ändern.

Die Action ist recht wenig vorhanden und konzentriert sich fast nur auf das letzte Drittel des Films. So gibt es anfangs zwar den ein oder anderen Stunt und eine kleine Verfolgungsjagd zu sehen, aber dies ist nicht wirklich aufregend. Zum Schluss kann man sich jedoch immerhin über ein paar Shoot-Outs freuen, die recht gut inszeniert sind und mit einer handvoll blutiger Einschüsse daherkommen. So kann sich der Film in der Gunst des Actionfans ein wenig verbessern, aber insgesamt ist es zu wenig Action.
Die Darsteller sind allesamt und unbekannt und meist auch nicht der Rede wert. Justin Pagel kann man bestenfalls als B-Actiondurchschnitt bezeichnen und leider hat er im Gegensatz zu anderen Genredarstellern null Charisma. Immerhin verkörpern ein paar der Nebendarsteller ihre Rollen dann doch recht gut, aber wirklich sehenswert ist auch keiner von ihnen.

Handwerklich ordentlicher B-Actionfilm, aber aufgrund müder Storyline und zu wenig der sonst ganz netten Action ein nur unterdurchschnittliches Genrewerk.

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