Review

Kibakichi ist ein einsamer Schwertkämpfer aus Yokai, dem Land, in dem einst Monster und Menschen friedlich miteinander lebten. Auf seiner Suche nach dem Guten unter den Lebewesen findet sich Kibakichi in einem verlassenen Dorf wieder, in dem gerade der uralte Widerstreit zwischen Gut und Böse neu entfacht. Hier verwandeln sich Geishas zu monströsen Spinnen, Samurais zu Werwölfen und geisterhafte Monster verwandeln sich in Menschen. Kibakichi, der bei Vollmond ebenfalls zum Werwolf mutiert, kommt nun nicht umhin, sich in den Krieg der Monster einzumischen. Wenn Monster und Menschen miteinander verschmelzen, wird sich der Himmel teilen und ewige Dunkelheit die Erde überschatten.

Das Japaner und ihre Filme irgendwie anders sind weiß man ja nicht erst seit Battle Royale und auch dieser krude Mix aus Fantasy, Horror und Muppet Show ist rational schwer zerebral einzuordnen. Held ist hier der durch die Lande streifende Kibakichi, dessen auffälligstes Merkmal, neben seinem fast schon stoischen Schweigen, sein überdimensionierter Hut ist, der mühelos als Rundboot für Liliputaner durchgehen würde. Das er dabei ein Hybrid aus Mensch und Werwolf ist, muß und der Kollege Erzähler aus dem Off berichten, denn bis auf ein paar Fangzähne ist davon nichts zu sehen, was sich dann auch bis zum Finale nicht ändern wird.
Bevor auch nur das erste Wort gesprochen wird (die ersten 10 Minuten sind Stummfilmkino) zeigen wir erst mal, was der Bub so kann und lassen ihn von ein paar Räubern im Kornfeld überfallen, die er aber großes Federlesen niedersichelt. Wer jetzt auf rasante Action hofft, kann ein wenig nach draußen spazieren gehen, denn in die Richtung tut sich die nächste Stunde leider rein gar nichts mehr. Sein Weg führt ihn in ein Dorf indem Menschen leben, die allerdings Gestaltwandler sind und sich in Spinnen, Schildkröten und weiß nicht was noch alles verwandeln können und Yokai genannt werden, was Kibakichi im Grunde ja auch ist. Allerdings sind hier die sonst Bösen eigentlich die Guten, die im Grunde nur friedlich zurückgezogen leben wollen (trotzdem ein Casino betreiben, in dem die menschlichen Verlierer verspeist werden), aber von der meschlichen Obrigkeit als wertvolle Verbündete gesehen werden.
Das ändert sich allerdings als die Menschen ganz anachronistisch Maschinengewehre und Handgranaten bekommen und sich durch die neue Macht der Yokai entledigen wollen und zu Sturm auf das Dorf blasen, was dann wiederum in einem blutigen Finale gipfelt. Wenn zwischendrin nicht nur konfuses Gelaber passieren würde, könnte man mit der Action ja noch ganz gut leben, aber der Mittelteil ist einfach nur grauslich ausgefallen. Die Erzählung ist reichlich konfus, laberbetont, generell schlecht ausgeleuchtet und unser maulfauler Held hat schlicht gar nichts zu tun, was den Titel Werewolf Warrior auch nur ansatzweise verdienen würde.
So verbleibt der Zuschauer wie der Protagonist, unterkühlt und emotionslos. Man sieht auch deutlich das nicht allzu viel Yen hinter der Produktion gesteckt haben konnten. Man spart sich jegliche Verwandlungssequenzen und das Kostüm am Ende sieht dann auch fast schon zum Grinsen aus. Man kann das hier fast schon als X-Men für Arme bezeichnen, zumal man ja durchaus Quervergleiche Kibakichi/Wolverine ziehen könnte. Wahrscheinlich verstehe ich als europäischer Depp mal wieder die asiatische Kultur nicht richtig, aber die meiste Zeit herrscht doch Langeweile vor. Als 30 Minuten Short kann man es noch anschauen, wenn man nach dem Anfangsscharmützel gleich in den Showdown vorspringt, insgesamt aber leider ein maues Vergnügen.
4/10

Details