Was das französische Kino uns (Deutschland) eindeutig voraus hat, ist die Kunst, sich am Zeitgeist und Hollywood-Mainstream zu orientieren. Ob das gut oder schlecht ist, soll mal dahingestellt sein. Mit "Arsene Lupin", einer (in Frankreich) etablierten Romanfigur, schickt das französische Kino einen Helden auf die Leinwand, der in unseren Breitengraden der breiten Masse eher unbekannt ist. Die Geschichte über einen Meisterdieb im Ausgehenden 19. Jahrhundert ist, wie schon eben erwähnt, mit allen notwendigen Zutaten des aktuellen Kinogeschmacks versehen. Schnelle Schnitte, ein bisschen Kampfsport, ein paar nette Digitaleffekte und ein salopper Held, der nie um einen dummen Spruch verlegen ist. Dummerweise kann aber die technisch gute Umsetzung nicht über das dröge Drehbuch hinwegtäuschen. Die ganze Story holpert über zwei Stunden ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin. Auch die Schauspielergarde wirkt bemüht den ganzen Firlefanz zu transportieren. Sicherlich wollte man an die alten Abenteuerfilme der 50er und 60er Jahre anknüpfen und hatte erhofft, nach der "Frischzellenkur", ein Genre erfolgreich wiederbelebt zu haben. Erfahrungsgemäß sind die Franzosen da etwas nachsichtiger und haben ander Kinokasse genügend Euro hinterlassen um einen zweiten Teil in Aussicht zu stellen. Den wird es mit Sicherheit auch geben - aber ohne mich.