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Vor einer Highschool wird eine "Externe" im Wald ermordet aufgefunden, woraufhin einige Schüler ihr heimliches Spiel um einen Wolf und einige Schafe, um gegenseitige Anklagen und Verdächtigungen zwischen Freunden also, auf die ganze Schule auszuweiten gedenken. Dazu setzen sie das Gerücht in die Welt, es handele sich um einen Serienkiller, der bereits an anderen Schulen mordete und prophezeien einige blutige Abgänge unter ihren Mitschülern. Um daraus einen Horrorfilm zu entwickeln bleibt es vorhersehbar nicht aus, dass nun wirklich diese kleinen Morde unter Freunden passieren und die Akademiker vom unbekannten Slasher mit der orangen Skimütze, Tarnjacke und Jagdmesser verfolgt werden. Die Frage danach, wer denn dahinter stecken soll, ist für den genreerfahrenen Zuschauer kinderleicht zu durchblicken und so kreierte Drehbuchautor Beau Baumann nach der Auflösung noch einen Twist, der überraschen soll, doch aufgrund seiner an den Haaren herbei gezogenen Unglaubwürdigkeit einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Im Vorfeld bereits ist alles sonnenklar, auch was die Rollenverteilung anbetrifft, wobei im Vordergrund (schön besetzt mit Julian Morris und Lindy Booth) Owen, der Neue an der Schule, steht, bereits von anderen Schulen verwiesen, doch durch seinen Geldsackvati in diese Eliteakademie geschleust. Sein Love Interest ist die zwielichtige Prinzessin der Schule, Dodger, die sich zwischen den anderen Rich Kids als einzige als aus proletarischem Hause outet. Das scheint ebenso schlimm zu sein, wie Schwule oder Behinderte, was unter den Teenies öfters mal als Schimpfwort fungiert, mit einem Sympathiebonus tut sich die Clique um die beiden Beinahepartner beim Betrachter schwer. Grund genug also, um wenigstens ein paar gute Schockszenen einzubauen, das Kunstblut spritzen zu lassen oder mit bösem Psychothrill und Suspense um die Ecke zu kommen, doch da bietet „Cry_Wolf“ mittelmäßige Kost in jeder Hinsicht. Als Slasher ist es zu wenig an den Killings und mehr am kinderfreundlichen PG-13-Rating orientiert. Das vermeintliche Gemetzel bleibt immer im Off, da leider die Story schon mehr verbaut und die paar Jagdszenen sind ebenfalls halbherzig inszeniert, damit die Auflösung noch hinhaut. Die ist es leider nicht wert, sich den ganzen Film entlang zurückzuschrauben auf ein weichgespültes Thrillermaß, das bestenfalls für Minderjährige interessant sein dürfte, denn da gibt das sonstige Subgenre Teenieslasher oft einiges an dämlicheren Charakteren her. Etwas unentschlossen, ob er nun Thriller mit netten Ansätzen und hübscher Elektronica im Hintergrund sein will oder geradliniger Teeniehorror mit maskiertem Schlitzer hält Regisseur Jeff Wadlow in seinem ersten Spielfilm die Fäden nicht straff genug in der Hand, damit der Zuschauer ohne das Gefühl, einen lahmenden Streifen gesehen zu haben, das Kino verlässt. Das Produktionsdesign, eine Hand voll gagiger Dialoge und der peppige Soundtrack gehen in Ordnung, ebenso die Darsteller (mal abgesehen von Softrocker Jon Bon Jovi als Lehrer), die Story hält nur leider nicht halb so viel, wie sie erst verspricht.

Fazit: Kleiner Teeniethrill, der zu keinem Zeitpunkt über nettes Geplänkel einer vermurksten Story hinauskommt. 3/10 Punkten

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