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Da haben wir also ein altes, riesiges Sanatorium, in dem es früher grauslich zu und her ging, und den Autoren fällt nichts besseres ein, als fünf Studentinnen leichtbekleidet 90 Minuten lang einem trendigen MTV-Spuk auszusetzen.
Es wird gekreischt, dass die Schwarte kracht, und die fünf Miezen hasten, rennen, stolpern und kriechen durch die schauerlichen Gänge und Räume des Sanatoriums (na ja, zumindest soll es schauerlich aussehen; der Look erinnert aber eher an Videoclips von Marilyn Manson und Co.). Dazwischen gibts Buh-Effekte en masse. Ach ja, und abgekratzt wird auch. Mehr passiert eigentlich nicht.

Hier steht wieder mal die Form über dem Inhalt. Alles ist extrem überstilisiert, sekundebruchteillange Schockbildchen in ultra-super-moderner Videoclip-Ästhetik prügelen jede aufkommende Gruselatmosphäre aus dem Film.

Für eine gute Haunted-House-Geschichte brauchts einen ruhigen Aufbau mit Figurenzeichnung. Hier wird gleich von der ersten Sekunde an mit dem Holzhammer auf die Zuschauer eingedrescht und wirr von Vergangenheit (manchmal auch Vor-Vergangenheit) in die Gegenwart geschnitten, ohne Sinn und Gefühl. (Wer diese Schnitttechnik in höchster Qualität geniessen will, der schaue mal "21 Grams"!). Das langweilt extrem.

Der wahre Horror sind die Darsteller: Sie agieren auf tiefstem TV-Soap-Niveau. Doch da ist der Regisseur auch mitschuldig. Bilder komponieren ist eines, Schauspieler führen etwas ganz anderes.

Unterm Strich ein oberflächliches, kaltes Spukhaus-Filmchen, das mit der Ausstattung ein wenig trumpfen kann, ansonsten zum vergessen ist.

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