Vor 4 Jahren rutschte ein Horrorfilm im Independent, Look in die deutschen DVD-Regale, der 1 Jahr zuvor auf dem FantasyFilmFest seine Premiere feierte.
Leider, oder zum Glück, hab ich damals verpasst, den Film dort zu gucken. Aber dank dem DVD-Zeitalter kann man das ja nun problemlos nachholen.
Death Tunnel ist mMn ein ziemlich cooler Titel für einen Horrorfilm, eingängig, leicht zu behalten und der grobe Filminhalt wird auch wiedergegeben. Dafür schonmal einen halben Pluspunkt.
Aber spätestens wenn die Scheibe dann läuft, vergeht einem das Filmvergnügen.
Der komplette Streifen ist total wirr, und ich meine nicht "David Lynch - wirr", sonder richtig wirr. Zusammenhangslos wird hier eine Szene an die andere gereiht. Dabei springt die Handlung zeitlich hin und her wie bei Pulp Fiction, nur eben viel öfter und viel kürzer. Dazu kommt noch, dass auch hier wieder das Genre nicht neu erfunden, sondern lieber wie die Klischeekiste geplündert wurde. Alle paar Minuten kommt einem dieses "Das kenn' ich aus dem Film..." - Gefühl.
Zur Handlung:
Fünf Ischen wachen in einem verlassenen Krankenhaus auf und erinnern sich nur bruchstückhaft, wie sie dahingekommen sind. Und auf der Suche nach dem Ausgang, segnet eine nach der anderen das Zeitliche, weil das Gebäude unter einem Flucht steht, der nun rachedurstige Geister durch's Gemäuer schickt.
Klingt logisch, nicht wahr?
Ist aber alles andere als logisch inszeniert! Wenn man nicht schon im Vorspann, wo ein Großteil der Handlung erklärt wird, mir Argusaugen aufpasst, blickt man ziemlich schnell nicht mehr durch. Und das Verständnis wird auch nicht gerade durch den extrem holprigen und manchmal total unsinnigen Schnitt gefördert.
Weil das aber noch nicht reicht, gibt's die eingangs besprochenen Zeitsprünge in der Handlung. Oh, und die obligatorischen Zeitlupenaufnahmen dürfen natürlich auch nicht fehlen!
Viele Szenen kommen komplett ohne Dialoge aus, was man hier aber nicht als Negativpunkt werten kann. Denn lieber gar keine Dialoge, als schwachsinnige Dialoge.
Mitten in dieses Chaos hat der Drehbuchautor dann auch noch eine Duschszene reingeschrieben. Jawollja, was soll man nachts, umgeben von Leichen und Gespenstern in einem alten, runtergekommenen Krankenhaus auch sonst tun?
Den Ausgang suchen?
Nee, erstmal nackich machen und duschen.
Naja, hier bin ich mal gewillt noch einen halben Trashpunkt zu gewähren, aber mehr is' nich'!
Das Setting ist an und für sich ganz hübsch; die Klinik ist schön düster und bietet eigentlich eine gute Basis für einen Horrorfilm. Aber leider wird dieses Potential nicht genutzt. Der ganze Film ist einfach nur ein lahmarschiger, langweiliger Scheißdreck ohne jede Spannung. Die 90 Minuten kommen einem vor wie 190.
Somit bleibt am Ende nicht viel übrig, was man an positiven Besonderheiten zusammenfasst. Einzig Yolanda Pecoraro verhindert hier noch das schlechtestmögliche Rating, und so gibt es von mir doch noch 2 von 10 möglichen Tuberkulose-Impfungen.