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Lin Weibin zieht es vom Lande in die Stadt um dort sein Glück zu versuchen. Ohne Geld und Unterkunft bewirbt er sich bei einer Modelagentur und erhält auch sogleich einen Auftrag. Doch die Branche ist hart und nach diversen Beziehungen mit Kolleginnen, die ihn aber mehr ausnutzen als an seiner Freundschaft interessiert zu sein, scheint ein homosexueller Sänger sein einziger Freund zu sein...


Auf der Rückseite der HK-DVD als chinesischen Pedant zu „Midnight Cowboy“ angepriesen, erreicht „Sex for Sale“ zu keinem Zeitpunkt diese Stärke. Es gibt durchaus einige Parallelen zwischen den beiden Filmen. Da wäre zum einen der recht naive Lin vom Lande, der in der großen Stadt sein Glück sucht, aber dann doch nur zum Lustobjekt diverser Frauen und Kolleginnen verkommt bis er dann am Schluss (endlich) erkennt wer seine wirklichen Freunde sind. Auch gibt es, wie in Schlesingers Film, keine strahlenden Helden, sondern alles dreht sich um Sex, Geld und Macht.
Dass der Film dann doch nicht wirklich überzeugen kann liegt zum einen darin, dass er über die Laufzeit von ca. 105 Minuten einfach zu wenig bietet. Lin stolpert von der einen Beziehung in die nächste, von einem Auftrag in den nächsten und doch dreht sich der Film im Kreis.

Die 70er Jahre Atmosphäre kommt recht gut rüber. Vor allem durch die Ausstattung und die Musik. Ganz kurz ist sogar eine Coverversion von Iron Butterflys „In-A-Gadda-Da-Vida“ zu hören.

Anders wie der Titel vermuten lässt gibt es nicht sehr viel Sex oder nudity zusehen und auch nur eine Handvoll Bettszenen, die aber niemals detailliert sind. Gerüchten zufolge könnte es sein, dass die etwas HK-DVD entschärft wurde.

Interessant und auch etwas ungewöhnlich für einen Film dieser Art ist die Kameraführung. Es wird sehr oft extrem auf das Gesicht gezoomt und dann wieder rausgezoomt. Vor allem in den ersten 10 Minuten wird von dieser Technik reichlich gebrauch gemacht. Vergleichbar mit den Martial-Arts Streifen aus dieser Zeit.

„Sex for Sale“ verspricht mehr als er halten kann, ist aber dennoch ein recht obskures Filmchen, das man durchaus eines Blickes würdigen kann.

5/10

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