"Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz" wurde etwa zeitgleich mit dem Kevin Costner- Epos "König der Diebe" produziert. Im Kino war der letztgenannte Streifen jedoch wesentlich erfolgreicher und schlug in der Gunst des Publikums den Konkurrenten um ein Vielfaches. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Vergleicht man beide Filme unmittelbar, so muss man doch zugeben, dass Besetzung, Drehbuch, Atmosphäre und Ausstattung bei "König der Diebe" wesentlich besser umgesetzt wurde. Die Verkörperung des Helden aus dem Sherwood Forest ist Kevin Kostner sehr gut gelungen. Auch das Charisma eines Morgan Freeman als "Freund aus dem Morgenland" kommt im Film gut rüber. Kritiker haben in der Vergangenheit immer befürwortet, dass sich "Ein Leben für Richard Löwenherz" wesentlich enger an der eigentlichen Sage orientieren würde. Aber man muss sich ernsthaft die Frage stellen, wie viel Phantasie einer Legende zusteht. Es gibt keine stichhaltigen Beweise dafür, dass eine Person namens Robin Hood o.ä. jemals existent war. Noch nicht einmal eine einigermaßen zeitliche Zuordnung ist möglich. So weit die Forschungsergebnisse. Also kann man demzufolge einem Regisseur für die Ausgestaltung seiner Umsetzung keinen Vorwurf machen und dem Publikum dürfte es eh egal sein, insofern der Unterhaltungswert nicht zu kurz kommt. Und bei "Ein Leben für Richard Löwenherz" fehlt ein ganz entscheidender Aspekt. Und das ist Atmosphäre. Die wichtigste Zutat bei der Herstellung eines Films.