Das Regiedebüt von Jacob Gentry basiert lt. Coverangabe auf einer Novelle von Patrick Kaye und scheint auf so einigen US-Filmfestivals positiven Anklang gefunden zu haben. Dies, die Betitelung als „Geheimtipp" und das Mitwirken der beiden Schauspieler Faye Dunaway und David Carradine haben mich zum preisgünstigen Zugreifen bewegt.
Was einen nun erwartet sind etwas verschachtelte Handlungsstränge, die ab und an durch Gegenwart und Vergangenheit springen, um letztendlich zu einem mehr oder weniger zusammenführendem Ende zu gelangen.
Die Handlung:
Agnes (Clementine Ford) spielt als Vampirjägerin die Hauptrolle in einer aktuell sehr erfolgreichen TV-Serie. Populär und auch in der Männerwelt beliebt ist die Jungschauspielerin bis dato allein durch diese Rolle. Glücklich scheint sie in ihrem Leben aber dennoch nicht zu sein, was wohl an einer scheinbar nicht ganz so glatt laufenden Beziehung mit dem Sänger einer aufstrebenden Rockband (Altruistic) liegen mag. Dabei kann man sich einer aktuellen Verbindung erst mal gar nicht so sicher sein, da Frontman Peter ein wildes Techtelmechtel mit der 16-jährigen Ausreißerin Jen (Sara Stanton) am Laufen hat. Aufgrund dessen Agnes dann auch gleich mal dem Bassisten der Band die Augen verdreht, was Peter wiederum mehr als eifersüchtig stimmt.
Warum die jungen Jen nun von ihrem wohl behüteten Heim Reißaus nimmt und somit Teil dieses Durcheinanders wird, ist nicht eindeutig klar. Die Tatsache dass sie nicht mehr nach Hause kommt, teilt sie ihrem Vater unter Tränen übers Geschäftstelefon mit, währenddessen sich gerade Angestellter Roland Lilack (Christopher Rydell) im Büro befindet. Lilack erspäht während des recht hektischen Telefonats Jens Foto auf dem Schreibtisch seines Chefs und ist gleichermaßen hingerissen wie unverholt angezogen.
Wenige Zeit später erklärt Roland auch schon seinem Vorgesetzten dass er dessen Tochter liebe und heiraten wolle. Die noch ruhigen und sachlichen Einwürfe Seitens Mr. Bonner, seine Tochter wäre erst 16 Jahre alt und er kenne sie doch überhaupt nicht persönlich, interessieren Roland nicht die Bohne. Als Charles Bonner scheinbar zum wiederholten Male Rolands Alkoholkonsum anprangert und vor betrieblichen Folgen warnt, sollte dieser der Firmenleitung bekannt werden, rastet Roland aus. Er verliert seinen Job und verschreibt sich ganz und gar dem Alkohol. Dadurch trifft er schließlich auch auf Fred (David Carradine), der ihm als predigender Saufkumpane dient.
SPOILER
Fred verkörpert offenbar einen rein imaginären Charakter. Er erscheint kurz nachdem Roland ein Ziegelstein (?) aus heiterem Himmel auf den Kopf schlägt. Jen die später auf die beiden stößt erkundigt sich lediglich bei Roland nach einem Mobiltelefon, Fred wird in dieser Szene, wie auch später in Rolands Haus und Badezimmer nicht beachtet. Er agiert die ganze Zeit über rein passiv.
Durch die Wunde an Rolands Kopf ist im Nachhinein auch die Szene im Krankenwagen als eindeutig vorgegriffen zu identifizieren.
Jen stößt das erste mal persönlich auf Roland, nachdem Peter sie abserviert und sie aufgewühlt aus dem haltenden Wagen steigt und am Straßenrand stehen gelassen wird.
Letztendlich kommt es mehr oder weniger zum Happy End.
Roland wird zwar durch Peter angefahren, wodurch dieser wiederum während eines Konzertes verhaftet wird, jedoch findet Agnes hierdurch wieder den Weg zurück zu ihrem Ehemann, den sie schwer verletzt im Krankenhaus besucht.
Jennifer wird nach ihrem Selbstmordversuch (Tablettenüberdosis) in Rolands Badezimmer, wieder von ihrem Vater in die Arme geschlossen und nach Hause gebracht.
Der Film endet mit einem Ausschnitt der integrierten TV-Vampirserie (die einen den ganzen Film über begleitet) in dem Agnes alias Jade wieder lachen kann.
SPOILER ENDE
Schauspielerisch kann man sich nicht wirklich beschweren, die vorrangig unbekannten Jungschauspieler sind wirklich engagiert bei der Sache und wurden passend für ihre jeweiligen Rollen besetzt. Neben den alt eingesessenen Hasen Dunaway und Carradine (die hier selbstverständlich schon ein wenig hervorstechen) ist mir nur Christopher Rydell bekannt, der bereits in Argentos „Trauma" eine gute Leistung in einer Hauptrolle erbrachte.
Des weiteren ist an dieser Stelle auf jeden Fall Sara Stanton zu erwähnen, die hier in ihrem scheinbaren Filmdebüt eine wirklich einwandfreies Schauspiel abliefert.
Visuell ist das ganze nun wirklich nicht unansprechend. Gedreht wurde in digitaler Optik mit oftmals sehr interessanten Schnitten und Kamerafahrten/ -einstellungen. Teileweise dient eine leicht verwackelte Handkamera dem Szenenbild. Ein Beispiel hierfür ist das TV-Interview gleich zu Beginn des Films, die Hektik und eigentliche Unprofessionalität der Interviewführung wird auch bildlich mit der Kameraführung eingefangen.
Die Story hat leider so ihre Durststrecken. Manche Storybildenden Szenen gehen aufgrund der unspektakulären bzw. fast langweiligen Inszenierung nahezu unter. Zeitlich lassen sich die Szenen teilweise etwas schwierig zuordnen (war zumindest bei meinem ersten Durchlauf der Fall). Zu einem wirklich klarem Ende kommt es eigentlich bei keinem der Handlungsstränge.
Fazit:
Regiedebüt mit motivierten Schauspielern und einem ganz ordentlichen Soundtrack.
Insgesamt eine ambitionierte Arbeit die hier abgeliefert wurde, trotz all der sichtbaren Mühe in wohl sämtlichen Punkten, ist das Gesamtergebnis leider nicht überwältigend.
Die Story wirkt ein klein wenig unausgereift und zieht sich hier und da etwas zäh dahin.