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Es ist ein Trauerspiel, wie Brian Yuzna mit einem schlechten Film nach dem anderen sein Image, das er mit früheren Klassikern erworben hat, Stück für Stück verspielt. „Rottweiler“ ist nun wieder so ein Meilenstein auf dem Weg nach unten. Wobei irgendwie nicht klar ist, wieso Yuzna nichts Vernünftiges mehr hinbekommt.

Es ist offensichtlich, dass es ihm an Geld fehlt. So muss er bei den Effekten sparen und billige Schauspieler casten. Aber andere Regisseure haben unter gleichen Bedingungen und mit gleichem Talent gesegnet phantastische Genrebeiträge geschaffen. Es liegt auch nicht an der Story. Die Basis von „Rottweiler“, also die Geschichte des von einem Hund verfolgten Ausbrechers, der hinter das Schicksal seiner Geliebten kommen möchte, ist gar nicht mal so übel. Es hätte ein ansehnlicher Film werden können.

Aber Yuzna will zuviel. Prompt bläst er die Story um absolut belanglose Nebenhandlungen und Szenarien auf, die den Film verwässern und phasenweise unerträglich langweilig machen. Und in der Situation hat der geneigte Zuschauer Zeit, sich mit den schlampigen Details der Inszenierung auseinander zu setzen. Dann fällt auf, dass das Blut im Gesicht des Mädchens in jeder Aufnahme anders aussieht. Und das man in einem Sattelschlepper wohl nur schwerlich nach hinten in den Laderaum gehen kann. Diese Dinge sind verzeihlich, aber ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Zuschauer keine Lust mehr hat, den Film bis zum Ende zu sehen. Zumal er weder auf eine „Auflösung“ noch auf eine Überraschung warten darf. Es ist sonnenklar, dass der Hund noch lebt und die Geliebte tot ist. Also wieso weitersehen?

Es ist löblich, dass Yuzna Paul Naschy eine Rolle gibt. Es gibt also eine Solidargemeinschaft der abgehalfterten Filmschaffenden. Aber dann sollt er ihm auch die Chance geben, sich zu beweisen, statt ihn relativ oft, aber ziemlich unmotiviert, ins Bild zu bringen.

Man muss auch attestieren, dass William Miller, der den Ausbrecher Dante spielt, ein wirklich mieser Schauspieler ist. Er gibt dem Film sozusagen den Gnadenstoß. Seine lächerliche Darbietung, die lausigen Tricks des Hundes und die fast schon schmerzenden „Strahlenaufnahmen“ aus der Sicht des Rottweilers bleiben in Erinnerung und sind dazu angetan, die wenigen guten Ansätze des Films unwirksam zu machen. So bleibt ein Film übrig, den man besser nicht gesehen hätte und für den Yuzna gut beraten wäre, seine Verantwortlichkeit strikt zu leugnen. Dass haben andere Regisseure auch getan…

Von mir kriegt „Rottweiler“ nur 2 Punkte. Einen, weil es nicht weniger gibt und Gerechtigkeit walten muss, und einen für die soziale Einstellung Paul Naschy gegenüber. Sonst ist nichts drin.

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