Review

Ein Jahr nach dem grandiosen Samurai Wolf beglückt uns Gosha Hideo mit diesem Powerhouse von einem Sequel.
Der Ronin Kiba Okaminosuke, nach wie vor von Natsuyagi Isao gespielt, trifft auf reisende Offizielle, welche drei Gefangenene nach Arakawa zu deren Exikution bringen. Unter diesen befindet sich der wegen Mordes Verurteilte Magobei (Nishimura Ko), welcher grosse Ähnlichkeiten mit Okaminosukes Vater aufzuweisen hat und somit unser Ronin sofort Sympathien für diesen entwickelt. Da div. Angreifer immer wieder den Track behindern bzw. die Gefangenen töten wollen, beschliesst Okaminosuke sich als Yojimbo anzubieten, um den Schutz der Gruppe und im insbesonderen die Sicherheit Magobeis zu gewähren. Stück für Stück lichten sich nun die Ambitionen der Angreifer, wobei ein alte Goldmiene die Hauptattraktion zu seien scheint.
Gosha Hideo schuf dieses Meisterwerk in Zusammenarbeit mit Norifumi Suzuki, welcher sich mit für das herrausragende Script verantwortlich zeigt. Als Plattform wurde wieder das Produktions Haus Toei gewählt. Der Rahmen der Story ist ähnlich wie bei den Werken Kedamono no Ken oder Goyokin, nur wieder als neue Variante aufgetischt, um das intrigante Spiel um Macht und Reichtum zu gestalten. Die Charas tragen egoistische wie auch extravaganten Züge, wie man es bei Goshas Figuren meist gewohnt ist und geben somit jedem sein einprägendes Image, vielleicht etwas plakativ aber doch funktionierend. Die gegebene Atmosphäre wird von viel Staub und Schmutz dominiert, mal wieder fernab von allen feudalen Schienen. Schauspielerisch gibt es eigentlich nur Bemerkenswertes. Besonders die weiblichen Akteure geben "Voll Gas" in Sachen Präsenz, Überzeugungskraft und Charisma. Hierbei sticht Kusunoki Yuko als fast schon teuflische Oren heraus. Wunderbar präsentiert sie eine Mischung aus verführerischer und herzloser Schlampe. Natsuyagi Isao und Nishimura Ko liefern sich ein Duell der Performance, ohne dass man einen Sieger hätte ausmachen können. Beide geben sich der Sache vollkommen hin, ob nun im darstellerischen oder im action Bereich. Für die musikalische Untermalung zeigt sich wie schon im ersten Part Tsushima Toshiaki verantwortlich. Teilweise klingen die Melodien etwas upgegraded, entsprechen aber ohne grossartige Abwandlung dem des Vorgängers. Auch die tollen, hölzernen sowie rasselnden Soundeffekte sind gleich geblieben und geben dem Film wieder diese besondere Note. Für die optischen Leckerbissen trägt Yoshida Sadaji mit seiner atemberaubenden Kameraarbeit seinen Teil zum Ganzen bei und gibt dem Spektakel seinen goldenen Rahmen. Ob nun aus der Sicht der Gefangen, geradewegs aus dem Käfig oder diverse Swordplay Action aus der Vogelperspektive..man merkt, dass die Liebe fürs Detail und das Verlangen etwas besonderes zu kreiren einfach vorhanden ist.
Wobei mir nun bei dem Hauptelement Swordplay wären. Gosha lässt uns kaum Zeit durchzuatmen. Eine Schwertkampfsequenz nach der anderen wird uns geboten, wobei die Tendenz in Sachen Qualität und Intensität stark in Richtung Wahnsinn getrieben wird. Selten wird in jap. Chambara Filmen derart viel und gleichzeitig so hart gefochten, wobei alles in ausgesprochen erlesene Bilder gefangen ist. Besonders ist ein Auge auf die Beleuchtung zu werfen, welche die vorhandenen Katanas durch Lichtreflexe herausstechend zur Geltung bringen. Der Bloodshed-Faktor gibt sich ziemlich realitätsnah und gibt dem ohnehin schon brutalen Werk sein besondere Würze. Die Spielzeit vergeht im Flug, wobei dies nicht nur auf die 75 min Dauer zurückzuführen ist, sondern vor allem durch die stakkatohafte, optimal choregraphierte Action im Verbund mit den interessanten Charas, einem gut durchdachten Plot und natürlich den fast schon perfekt photographierten Bildern. Sequels sind langweilig und doof ? Ich glaube nicht ! Wer den ersten Film mochte, wird vom Nachfolger nicht genug bekommen können. Bin nach wie vor aller schwerstens beeindruckt !!!

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