TANGE SAZEN 2004
TANGE SAZEN ist sowohl der Name des Protagonisten dieses Filmes als auch der einer ganzen Filmreihe des japanischen Filmstudios Nikkatsu, deren erster Teil bereits im Jahre 1935 erschien. Der 2004er Film ist ein direktes Remake des Originals, erzählt wird die Geschichte eines Schwertkämpfers, der einst in einem Kampf seinen rechten Unterarm und ein Auge verloren hat, und jetzt seiner Freundin in deren Schießbude (tatsächlich) hilft, aber eigentlich hauptsächlich rumningelt. Dies ändert sich, als er plötzlich Verantwortung für einen kleinen Jungen übernehmen muss, dessen Großvater bei einem kleinen Scharmützel ums Leben kam. Der Junge ist auch in Besitz eines Tonkruges, den wiederum die Yagyu-Familie wiederhaben möchte, da er der Schlüssel zu einem Millionenschatz ist. Davon weiß natürlich weder Tange noch der Knabe etwas, dieser bewahrt vielmehr seinen Goldfisch in dem Krug auf. Aus dieser Situation heraus ergeben sich manch haarsträubende Abenteuer und Episoden, die zuweilen an Kitanos KIKUJIRO´S SUMMER gemahnen. Die Grundstimmung des Filmes ist dadurch recht heiter, kurze Gewaltausbrüche, womit schön gemachte, aber unblutige Fights gemeint sind, tragen, trüben die Atmosphäre nicht wesentlich.
Wie in KIKUJIRO steht die Beziehung des erwachsenen Protagonisten zum Kind im Vordergrund, wobei Tange im Gegensatz zum Kitano-Charakter zwar etwas brummelig, aber doch ein lieber und hilfsbereiter Kerl ist, der deswegen so manches Problem mit seiner Freundin hat, aber auch da entdeckt man hinter dem ewigen Nörgeln eine mitfühlende Person.
Der Film verkommt aber dadurch keineswegs zum Melodram, er ist ganz im Gegenteil sehr komisch, dank der strategisch günstig verteilten Actionszenen darf man TANGE SAZEN getrost zu den Chambaras zählen. Dabei kann die Austattung zwar nicht ganz mit Produktionen wie WHEN THE LAST SWORD IS DRAWN oder TWILIGHT SAMURAI konkurrieren, auch der Soundmix offenbart ein B-Budget, aber Regisseur Toyoji Tsuda versteht es mit den vorhandenen Mitteln eine gediegene Atmosphäre zu erzeugen, dezenter CGI-Einsatz und eine schöne, wenn auch untypische Musik tragen ebenfalls zu einem wertigen Flair bei. Nicht zuletzt die Schauspieler, allen voran Etsushi Toyokawa als Tange Sazen, machen diesen Film zu einer echten Empfehlung, schönerweise hat die jap. DVD auch engl. UT.