Ein weiterer Werwolffilm und nicht einer der besten...
Es fängt alles ganz "klassisch" an. In der Nacht schlagen die Hunde an und zwei Farmer machen sich in einem der Sümpfe vonm Lousiana daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie finden eine arg zugerichtete Leiche (das kann sich der Zuschauer nur ausmalen, denn zu sehen bekommt er nichts). Sheriff Aaron Whitaker, gespielt von einem etwas aufgedunsenen David Janssen, ermittelt zuerst ohne Erfolg. Waren es wilde Hunde, die über das Mädchen hergefallen sind? Dies möchte die Bevölkerung, aber auch die Angehörigen des Mädchens gerne glauben. Doch dann fügen sich immer mehr Puzzleteile zusammen: da ist der Doktor, Dr. Drutan (John Beradino), der mit dem Mädchen eine Affäre gehabt hat; da ist ihr cholerischer Bruder, der auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, um den Mörder seiner Schwester zu finden; da ist der Vater, der seit dem Tod seiner Tochter im Delirium seltsame französische Ausdrücke von sich gibt; da sind Andrew Rodanthe (Bradford Dillman) und seine Schwester Louise (Barbara Rush), Plantagenbesitzer, die sich seit dem Mord eigenartig verhalten... hat Andrew mehr zu verbergen als einen "harmlosen" Malariaanfall?
Zwischen Sheriff Whitaker und Louise knistert es - als der Bruder des Mädchens ebenfalls grausam getötet wird, spitzt sich die Lage zu. Im Showdown sieht man die erwartete Person sich in einen werwolf verwandeln und Sheriff Whitaker kommt eigentlich zu spät, um seine Louise zu retten.
Man kann sich die hier ausgelassenen Informationen leicht dazudenken, zu vorhersehbar ist der Film über weite Passagen. Die Schauspieler agieren im Rahmen der vom Drehbuch vorgegebenen Grenzen, aber sicherlich unter ihren Möglichkeiten (hier wurde bei dieser TV-Produktion vieles verschenkt). Die ausgedeeehhhnte Liebesgeschichte zwischen dem Sheriff und Louise Rodanthe bringt weitere Längen in den Film.
Erst eine halbe Stunde vor dem Ende kommt die Werwolfgeschichte, die zuvor vor sich hindümpelte, ganz langsam in Fahrt. Trotzdem bleibt die "Action" eher mau, es gibt keine Bilder von den Opfern und wenn man am Ende den Werwolf sieht, erinnert er eher an einen Affen oder ein zahmes Schoßhündchen. Das alles ist wenig gruselig, aber nicht unbedingt den Schauspielern anzukreiden.
Die Kameraführung von Richard C. Glouner kann meist überzeugen, trotz einiger "Goofs", die sich in den Film geschlichen haben (z.B. die "rasche" Abfolge von Tag und Nacht während des Showdowns).
Alles in Allem ärgert man sich nur bedingt über die Zeit, die man mit diesem Film verbracht hat... man ärgert sich eher um die vertanenen Chancen, die dieser Film geboten hätte. Insgesamt ein netter, leider wirklich nur "netter" Werwolfstreifen.