Rollenspiele, verschämtes Urinieren im Freien, flotte Dreier, Lederstiefel, Verbalerniedrigungen, Nadelungen: Der irgendwo zw. Arthouse und einer SM-Session pendelnde Edel-Hardcore-Porno steigt zwar zunehmend tiefer in die Niederungen der sexuellen Obsessionen hinab, bleibt aber noch im Rahmen des Ästhetischen und Sinnlichen. Ihn hierzulande nach so vielen Jahren nun aus dem Verkehr zu ziehen, ist schwachsinnig, denn das Gezeigte bricht inzwischen längst keine Tabus mehr, ist durch die Aufklärung seiner einstigen Frivolität beraubt und wirkt heute fast hölzern und ulkig. Eine Frauenfeindlichkeit ist nicht zu erkennen (ein fragwürdiges Weltbild ebenso nicht!), denn die devote Sklavin lässt sich freiwillig zum Lustobjekt degradieren, so dass der Tatbestand einer Misshandlung nicht vorliegt. Außerdem ist der dominante Part auch weiblich, während der Mann im Bunde fast nur Beobachter oder eben Nutznießer bleibt.