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Ein typischer Erstling eines jungen & hungrigen Regisseurs, der der Welt zeigen will, was er kann, der so voller Tatendrang & Kreativität & Willen steckt, dass er fast platzt, der eine Vision hat, die er mit der Welt teilen muss. Regiekollegen wie Hooper, Cronenberg, Raimi, Romero & Gordon haben es vorgemacht & mit einigen von ihnen teilt John McNaughton sein Schicksal. Dass sein erster Film auch sein bester ist.

Was macht Henry so gut? Nichts bestimmtes, sondern vieles zusammen. Etwa die Figuren, großartig gespielt von Michael Rooker, Tom Towles & Tracy Arnold. Die unerbittliche Art, wie die Morde inszeniert sind. Anfangs sieht man nur die Leichen, hört aber auf der Tonspur ihren Todeskampf. Das steigert sich im weiteren Verlauf. Das Töten fällt leicht, ist für den einen Routine, mit einer schmutzigen Arbeit vergleichbar, macht dem anderen Spaß & geilt ihn sexuell auf.

Die entsprechenden Szenen haben eine rohe Kraft, eine unerbittliche Wucht, die ihresgleichen sucht. Der minimalistische Score, der für Gänsehaut sorgt. Die trostlose Atmosphäre, die keinen Raum für Hoffnung lässt. Der nüchterne Dokustil, der echt wirkt. Das Ende, aufwühlend & schmerzhaft & doch die einzige Weise, auf die dieser Film enden kann. Und der Henry, den man irgendwie mag, obwohl er all diese schrecklichen Dinge tut.

Meisterklasse. Einer der besten, vielleicht sogar der beste Serienkillerfilm.

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