Ja, der deutsche Titel ist schon so eine Urgewalt für sich. Doch sei versprochen: So schlimm und unzüchtig wird es dann auch wieder nicht. Für einen Mondo ist dieses Machwerk sogar sehr harmlos ausgefallen. Wer, wie meine Wenigkeit, zur Generation jener Leute gehört, die frühzeitig in den Genuss des Privatfernsehens kamen, wird dafür ohnehin nur ein müdes Lächeln übrig haben.
Der größte Witz: Das Meiste wirkt gar nicht mehr dokumentarisch, sondern ist ganz offen gespielt und gestellt. Ob beim Pornodreh oder beim gepflegten Bondage im Bett: Stets verhalten sich die Akteure nach den Regieanweisungen, so dass wirklich jedes Mondo-Flair frühzeitig verpufft.
Natürlich gibt es auch allerhand Material von den Eingeborenen oder den verruchtesten Plätzen dieser Welt zu sehen, doch wirkt dieses wie "eingekauft", sprich: Als ob Mattei kaum selber was gedreht hatte, sondern sich das Filmmaterial von außerhalb zukommen lies. Eine Misswahl im Nudistencamp, Transsexuelle in New York oder ein Besuch im nächsten Stammesdorf stehen auf dem Programm, wobei zumindest auf den sonst so widerwärtigen Animal Snuff dankenswerterweise verzichtet wurde.
Als kurios würde ich den Film nicht bezeichnen, denn er ist der nächste Mondo von der Stange, bei dem die etlichen Spielszenen auch noch das letzte Fünkchen Glaubwürdigkeit zunichte machen. Gähnende Langeweile statt kecker Blick durchs Schlüsselloch, selbst für Komplettisten kaum erwähnenswert. 2 von 10 Punkten.