Vin Diesel nimmt sich selbst auf die Schippe, gut oder nicht, na ja halbwegs. Der deutsche Titel ist mal wieder eine eigene dämliche Übersetzung, denn im Orginal heißt der Film " The Pacifier ". Natürlich macht man mit dem Titel " Babynator " Anspielungen auf Arnold Schwarzenegger und " Kindergarten Cop ". Von diesem werden auch teilweise die Ideen gemopst. Leider ist der Babynator wieder sehr kindgerecht inszeniert worden, aber was sollte man auch Anderes erwarten, wenn Disney hinter dem Film steht. Als Regiesseur besetzte man Adam Shankman. Der Film war an sich nicht gerade billig, spielte aber immerhin sein Budget wieder locker ein.
Inhalt:
Navy SEAL Shane Wolf soll mit seinem Team den Wissenschaftler Plummer retten, dies gelingt zwar, doch kurze Zeit später wird dieser erschossen und Shane schwer verletzt. Aus Angst Plummers Familie könnte was passieren, setzt man Shane als Bodyguard für die Bande an. Die Mutter verreist und Shane ist auf einmal mit den Kindern allein, welche ihm anfangs das Leben zur Hölle machen. Doch er freundet sich immer mehr mit ihnen an, aber die Übeltäter lassen nicht locker und wollen ein Programm, welches Plummer erfunden hat. Anscheinend soll es in Plummers Haus versteckt sein. Dieses versuchen sie nun mit allen Mitteln zu bekommen.
Die Story ist ein kleines Nichts und vor allem sehr vorhersehbar, aber der Film weiß trotzdem recht gut zu unterhalten. Anfangs geht es für einen Disneystreifen und für eine FSK 6 Freigabe ganz schön hart zur Sache. Als Shane mit seiner Truppe das Boot überfällt, da wird viel geschossen und einiges fliegt in die Luft. Darauf wird dann Plummer ( nicht sichtbar ) erschossen und Shane verletzt. Doch dieser rappelt sich recht schnell wieder und wird als Babysitter auf die Familie angesetzt. Das Ganze verläuft dann ziemlich 08/15 mäßig. Natürlich hassen die Kinder Wolfe am Anfang und versuchen ihn herauszuekeln. Doch dieser lässt sich das nicht bieten und drillt die Kinder im militärischen Stil. Die Mutter ist derweil in die Schweiz verreist und Shane ist nun auf sich alleine gestellt.
Nun bekommt man Gags verschiedenster Art serviert, ein paar zünden, aber die Meisten leider nicht, richtig herzhaft lachen konnte ich nie. Dabei ist der Drill schon lustig, wenn Shane die Kinder Sonntag früh um 6 Uhr aus den Betten scheucht, oder sich wie Rambo bewaffnet mit Babyutensilien. Natürlich dürfen auch ein paar Fäkalwitze nicht fehlen, welche aber hier ziemlich untergehen, außerdem hat man das alles ja schon mal gesehen, denn es gibt leider keine neuen Ideen. Es gibt noch einige nette Momente zum Beispiel, wenn Shane wie ein Bekloppter mit dem Familienvan herumrast, oder einem fiesen Coach ordentlich verdrischt, auch wie er den Freund von Zoe verscheucht bringt zumindest ein Grinsen ins Gesicht, aber ansonsten ist eher Leerlauf angesagt.
Shane wird langsam zum Ersatzpappa für die Kinder, hilft ihnen mit all ihren Problemen und bald lieben ihn alle. Sogar eine Romanze wird uns nicht vorbehalten, denn Shane verguckt sich in eine Ex Militär Tussi, welche nun Rektorin ist. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Szenen mit dem Hakenkreuz in so einen Film passen, man bekommt zwar bald die plausible Erklärung dafür serviert, aber eigentlich hat das Thema in einem Kinderfilm nichts zu suchen. Auch der Schluss geht nach Schema F. Es gibt noch einen Verräter in den eigenen Reihen, noch ein bisschen Gekeile und eine kleine Verfolgungsjagd. Man hätte das Finale vielleicht etwas ernster gestalten können, denn manche Gags hier sind einfach nur dämlich. Zum Schluss wird noch ein bisschen auf die Tränendrüse gedrückt und die meisten Kinder hatten dann ihren Spass.
Der Score ist stets passend und bietet auch viele verschiedene Sounds, kann sich somit hören lassen.
Vin Diesel nimmt sich selber gewaltig auf die Schippe, ist aber recht amüsant anzusehen und er zeigt hier, dass er durchaus das Talent hat in einer Komödie glaubwürdig zu wirken. Den knallharten, aber gutmütigen Navy SEAL nimmt man ihm auf jeden Fall gut ab, aber an Arnies Performance in " Kindergarten Cop " kommt er nicht heran.
Chris Potter war noch nie ein Edelmime und ist auch hier recht blass. Auch seine charakterwandlung am Ende ist nicht das Gelbe vom Ei.
Lauren Graham ist recht passabel und ist zumindest im richtigen Genre, aber aus ihrer Rolle hätte man mehr machen können.
Die sonstigen Darsteller gehen in Ordnung, der Wrestling Coach ist zu überzogen und dämlich aber die Darsteller der Kinder kann man lassen. Immerhin gehen die einem nur leicht auf die Nerven.
Fazit:
Zu kindgerecht abgedreht, für alle bis 12 Jahre aber ideal. Wenig Action, diese ist aber recht hart für die FSK 6 Freigabe. Ein paar Gags können wirklich zünden, aber der Großteil kommt von der Stange. Insgesamt aber auch für Ältere recht unterhaltsam, aber mehr nicht. Für mich schon zu kindisch, aber das einmalige Ansehen schadet ja nicht. Vin Diesel macht seine Sache recht gut, aber in einer härteren Rolle gefällt er mir wesentlich besser.