Graves End(MC – One) Mit B- Movies ist das immer so eine Sache! Zum ersten sieht man ihnen in der Regel die mangelhaften finanziellen Mittel an, im günstigsten Fall versteht es ein versierter Regisseur jedoch, dieses Manko mit waghalsigen, interessanten und neuen Ideen, einem kleinen gemeinen Drehbuch und vielen motivierten Darstellern auszugleichen. Diese Bemühung sieht man an vielen Stellen auch bei dem vorliegenden Graves End. Regisseur James Marlowe schafft das unglaubliche, eine moralische nicht ganz saubere Geschichte so geschickt zu präsentieren, dass man mit dem eigentlich nicht 100% sympathischen Hauptdarsteller (eine Paraderolle für den ziemlich verhauen aussehenden, B bis D – Movie erfahrenen Bruder von Julia, Eric Roberts) mitfiebert. Zur Geschichte kann man so viel verraten, dass es in Amerika einen (natürlich fiktiven) Ort gibt, an dem von den Mitmenschen verstoßene Straftäter, die besonders abscheuliche Verbrechen begangen haben, übersiedeln können. Dieses Örtchen ist ein kleines, idyllisches Dorf, wo jeder jeden kennt, und dessen heimliches Oberhaupt der Millionär und Namensgeber Graves (Eric Roberts) ist. Dort angekommen, werden sie herzlich empfangen, verschwinden aber kurz darauf spurlos (teils sehr morbide, dabei lässt sich dann auch die Erwachsenen - Freigabe erklären...). Da Graves jedoch selbst Opfer eines zurückliegenden Gewaltverbrechens war, führt dies einige neue Figuren auf das Parkett, deren Absichten lange unklar bleiben.Was diesen Film zu etwas besonderem unter den „Direct-to-video“- Filmen macht, sind neben den engagierten und zum Teil wirklich überzeugenden Schauspielern die wirklich gelungene Story! Der Vergleich scheint ein wenig hochgestochen, aber an vielen Stellen musste ich sofort an John McNaughtons Wild Things denken. Selten wurde man so als Zuschauer in die Irre geführt, vollführte die Story logisch nachvollziehbare, trotzdem immer überraschende Haken und hatte dabei einen morbiden Hang zu extrem schwarzen Humor. Eine runde Sache, endlich wieder mal ein souverän und arrogant aufspielender Eric Roberts in einer herrlich morbid gorigen Produktion, wo sichtlich alle Schauspieler ihren Spaß hatten. CFS